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Handball-Bundesliga Kiel souverän, Flensburg patzt

Im Kampf um Europas Handball-Krone marschieren die Erzrivalen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt noch im Gleichschritt, doch in der Bundesliga hat der deutsche Meister Kiel auf dem Weg zur Titelverteidigung die Nase vorn. Nachdem Flensburg am Sonntag mit dem 30:34 beim TBV Lemgo einen bitteren Rückschlag hinnehmen musste und den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren droht, bauten die "Zebras" mit dem 36:29 gegen die GWD Minden ihren Vorsprung auf drei Zähler aus. Ärgste Verfolger sind nun der HSV Hamburg und der VfL Gummersbach, die auf den Plätzen zwei und drei einen Rückstand von jeweils zwei Punkten haben. Der HSV bezwang am Samstag Schlusslicht Eintracht Hildesheim mit 41:29, Gummersbach besiegte die abstiegsgefährdete HSG D/M Wetzlar mit 34:27.

Der SC Magdeburg verbuchte mit dem 29:26 beim letztjährigen EHF-Cup-Finalisten Frisch Auf Göppingen einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Champions-League-Platz. TuS-N Lübbecke verpasste unter dem am Mittwoch neu verpflichteten Trainerroutinier Velimir Kljaic den erhofften Sieg und verlor zu Hause gegen MT Melsungen mit 26:27.

In den ersten 20 Minuten sah es nach einem ungefährdeten Sieg der Flensburger aus, die das Spiel im Griff hatten (11:6/19.). Dan Beutler war bis dahin ein starker Rückhalt im Tor, der Rückraum mit Blazenko Lackovic und Marcin Lijewski äußerst torgefährlich. Doch gegen Ende des ersten Abschnitts schlichen sich Nachlässigkeiten ein, Lemgo kam bis auf ein Tor heran und ging beim 16:15 (36.) erstmals in Führung. Flensburg fehlten nach den anstrengenden Partien der letzten Wochen die Kräfte, um noch einmal zurückzuschlagen. Zudem wuchs Lemgos Torhüter Jörg Zereike über sich hinaus, während Beutler und Jan Holpert kaum mehr Bälle zu fassen bekamen.

Der HSV blieb zwar auch im 19. Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage, geriet aber nur dank Goran Stojanovic im ersten Durchgang nicht in größere Schwierigkeiten. Der Torwart parierte elf Würfe und einen Siebenmeter. "Es gab heute einige Sachen, die mir nicht gefallen haben. Wir haben unsere Aufgabe aber so erfüllt, dass ich damit gut leben kann", resümierte HSV-Coach Martin Schwalb. Auch Gummersbachs Trainer Alfred Gislason war "insgesamt etwas unzufrieden. Wenn Stojanovic nicht sechs Bälle hintereinander hält, bekommen wir noch Probleme. Gegen Kiel müssen wir natürlich besser spielen", sagte der Isländer mit Blick auf das Duell gegen den Spitzenreiter am Freitag in der KölnArena. An der Stätte des deutschen WM-Triumphes werden 19400 Zuschauer erwartet -so viel wie noch nie zuvor in Deutschland.

In Magdeburg findet der zuletzt kritisierte Stefan Kretzschmar wieder zu alter Klasse zurück. Neben Torhüter Johannes Bitter hatte der ehemalige Nationalspieler großen Anteil am Sieg gegen Göppingen. In der zweiten Halbzeit vereitelte Bitter drei Siebenmeter. "Er hat uns heute Sicherheit gegeben", lobte Coach Bogdan Wenta den Weltmeister, der zuletzt oft Silvio Heinevetter den Vortritt lassen musste.

Bei Lübbecke war zwar die Handschrift von Kljaic bereits zu sehen, aber nach der dramatischen Endphase ging der Gastgeber leer aus. Vor allem mit dem Einsatzwillen seiner Akteure war der Kroate nicht einverstanden. "Wenn du einen Porsche kaufst, willst du, dass er 270 fährt. Fährt er nur 190, bringst du ihn zurück", sagte Kljaic.

Quelle: ntv.de

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