40. Berlin-Marathon Kipsang läuft neuen Fabel-Weltrekord
29.09.2013, 11:21 Uhr
Mehr als 40.000 Läufer, Rollstuhlfahrer und Handbiker waren beim traditionellen Marathon in der Bundeshauptstadt an den Start gegangen.
(Foto: dpa)
Berlin war schon immer ein gutes Pflaster für Weltrekorde: Der Kenianer Wilson Kipsang kündigt für das Jubiläumsrennen Großes an - und läuft die 42,195 Kilometer in fabelhaften 2:03:23 Stunden.
Er hatte es angekündigt: Der Kenianer Wilson Kipsang ist beim 40. Berlin-Marathon Weltrekord gelaufen. Der 31-Jährige, der für den Lauf in der deutschen Hauptstadt sogar auf die Teilnahme an der WM in Moskau verzichtet hatte, kam nach den 42,195 Kilometern in 2:03:23 Stunden ins Ziel.
Kipsang blieb damit deutlich unter der alten Bestmarke seines Landsmanns Patrick Makau. Dieser war am 25. September 2011 ebenfalls in Berlin 2:03,38 gerannt. Kipsang sicherte sich damit eine Siegprämie in Höhe von 40.000 Euro, zudem gibt es 50.000 Euro für den Rekord. Eliud Kipchoge wurde Zweiter vor Geoffrey Kipsang (beide ebenfalls Kenia).
"Ich liebe es hier"
Es ist insgesamt der neunte Weltrekord auf der schnellen Strecke in der deutschen Hauptstadt. "Ich habe meinen Traum wahr gemacht, mein Plan ist aufgegangen. Ich war auf den letzten Kilometern noch sehr stark, da habe ich nochmal angegriffen", sagte der überglückliche Sieger: "Berlin ist eine wundervolle Strecke. Ich liebe es hier."
Bester Deutscher war Andre Polmächer (Düsseldorf) in 2:13:05 Stunden auf Platz 14, der damit auch die Qualifikationszeit (2:13:30) für die EM im kommenden Jahr in Zürich unterbot.
Mikitenko holt Masters-Weltrekord
Bei den Frauen schaffte die deutsche Rekordhalterin Irina Mikitenko (Frankfurt) in 2:24:54 den von ihr angepeilten Masters-Weltrekord in der Altersklasse Ü40. Sie kam beim Sieg der Kenianerin Florence Kiplagat (2:21:12) auf Platz drei ins Ziel. "Ich bin überglücklich. Eine Minute unter Weltrekord, dritter Platz - was will man mehr", sagte die 41-Jährige: "Ich fühle mich wie 20 - mit 20 Jahren Erfahrung."
Publikumsliebling schickt Läufer los
Pünktlich um 8.45 Uhr hatte der viermalige Berlin-Sieger und ehemalige Weltrekordler Haile Gerselassie aus Äthiopien die mehr als 41.000 Teilnehmer bei optimalen Bedingungen von acht Grad Celsius auf die Strecke geschickt. Das Lauf-Idol startete wie der alte Weltrekordinhaber Makau in diesem Jahr nicht. Makau hatte wegen einer Entzündung im Knie auf einen Start verzichten müssen.
Zum ersten Mal war der Start- und Zielbereich im Berliner Tiergarten umzäunt. Damit und mit Personenkontrollen reagierten die Veranstalter auf die Anschläge beim Lauf in Boston. Am 15. April waren bei einem Bombenanschlag drei Menschen getötet worden.
71-jähriger Skater stirbt
Beim Skater-Wettbewerb war bereits am Samstag ein 71 Jahre alter Teilnehmer gestorben. Das bestätigten Pressesprecher Thomas Steffens sowie ein Sprecher der Polizei. Der Mann sei nach etwa 15 Kilometern am Kottbusser Tor zusammengebrochen, sagte Steffens. Ein Notarzt konnte den Skater nicht mehr retten. Über eine mögliche Todesursache wolle man nicht spekulieren, hieß es.
Zuletzt waren beim Berliner Halbmarathon im vergangenen April zwei Läufer gestorben. Schon 2007 und 2010 war es bei Laufveranstaltungen in der Hauptstadt zu Todesfällen gekommen.
Sieger bei den Männern wurde der belgische Skater Bart Swings. In 59:28 Minuten stellte er einen Streckenrekord auf. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Maarten Swings (Belgien) und Gary Hekman (Niederlande). In der Frauen-Konkurrenz setzte sich Manon Kamminga aus den Niederlanden in 1:09:58 Stunden durch. Rang zwei belegte Katharina Rumpus. Sie verwies Sabine Berg auf den Bronze-Platz.
Quelle: ntv.de, dpa/sid