Hettich startet in Kombination Kircheisen will Gold
01.03.2007, 11:45 UhrBronze, Silber und jetzt am liebsten Gold - Björn Kircheisen nimmt den Kampf gegen den dominierenden Kombinierer Hannu Manninen auf. "Favorit ist die Maschine. Aber auch Maschinen haben mal technische Probleme", meinte Kircheisen vor dem finalen WM-Einzelwettkampf in der Nacht von Freitag auf Samstag deutscher Zeit grinsend.
Seit 2002 sind die deutschen Winterzweikämpfer in dieser Disziplin bei Großereignissen ungeschlagen. In Turin wurde Georg Hettich Olympiasieger, und der bisher zum WM-Touristen degradierte Schwarzwälder darf ein Jahr später in Sapporo einen Anlauf zur neuen Sensation nehmen.
Die letzten beiden WM-Titel hat Ronny Ackermann ("Nochmal aufs Podest zu laufen, wäre ein Traum") gewonnen, der wie Kircheisen und der laufstarke Sebastian Haseney ("Natürlich träumt man von einer Medaille") zu den Mitfavoriten gehört.
"Um Gold zu gewinnen, muss alles stimmen. Speziell, wenn man Manninen schlagen will. Aber der ist auf der Schanze bisher nicht so gut zurechtgekommen", sagt Bundestrainer Hermann Weinbuch. Er hat ausgerechnet, dass der Sachse Kircheisen in den zwei Sprüngen auf der Normalschanze etwa 15 Meter rausholen muss, um beim 15-km-Langlauf dem Ansturm des überragenden Doppel-Weltmeisters aus Finnland standhalten zu können.
Im Sprint hatten Kircheisen auf der halben Langlaufdistanz 49 Sekunden Vorsprung nach dem Springen nicht gereicht -es blieb Bronze. Im Teamwettkampf hatte der Sachse im Zweikampf um Gold ebenfalls keine Chance. Doch er glaubt mit Blick auf den Triumph im letzten Weltcup weiter an seine Chance: "Jeder ist schlagbar, auch Manninen. Ich habe mit zwei Medaillen doch schon eine ganz gute Quote bei der WM und kann ganz unbelastet reingehen."
Auf das vorletzte Training am Donnerstag verzichteten die gesetzten Kircheisen und Ackermann, sie gingen stattdessen shoppen. Hettich nutzte mit der Team-Bestweite von 93,5 Metern seine Chance auf das letzte vakante Ticket. Nachwuchsmann Eric Frenzel muss wohl zuschauen, außerdem starten Haseney und Tino Edelmann.
"Als ich im Sprint und dann im Team nicht starten durfte, ist für mich eine sportliche Welt zusammengebrochen. Zuschauen war ganz bitter, aber gleichzeitig war auch der ganze Druck weg", meinte Hettich: "Jetzt mache ich es einfach so wie im Olympiawinter und denke einfach nicht mehr viel über Ergebnisse oder sowas nach."
Genau das ist das Rezept, das Weinbuch seinen Burschen empfiehlt: "Uns kann doch gar nichts mehr passieren. Wir haben mit zwei Medaillen hier schon unser Ziel erfüllt, das heißt aber nicht, dass wir nicht noch eine wollen. Natürlich am liebsten in Gold."
Quelle: ntv.de