Der Präsident des Fußball-Weltverbandes (Fifa), Joseph Blatter, muss sich mit einer Klage auseinandersetzen. Elf von 24 Mitgliedern der Fifa-Exekutive haben wegen Amtsmissbrauchs und Misswirtschaft Klage gegen den Amtsinhaber eingereicht.

Neben Lennart Johansson, Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) und Fifa-Vizepräsident, gehören auch Issa Hayatou (Kamerun), Antonio Matarrese (Italien), Chung Mong-Joon (Südkorea) und David Will (Schottland) zu den Klägern.

"Schweizer Recht zufolge ist man zu einer Klage verpflichtet, wenn man Kenntnis von einem kriminellen Akt hat. Wer in diesem Zusammenhang Informationen zurückhält, macht sich selber strafbar", erklärte Johansson. "Nach dem Report von Michel Zen-Ruffinen sind wir verpflichtet, vor Gericht zu gehen", so der Uefa-Präsident. Fifa-Generalsekretär Zen-Ruffinen hatte ein Dossier mit schweren Vorwürfen gegen Blatter vorgelegt.

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder will an der Unterstützung für Blatter festhalten.

Die Fifa-Verluste der vergangenen vier Jahre belaufen sich angeblich auf 500 Mio. US-Dollar. Der 66 Jahre alte Blatter ist seit 1998 Präsident der Fifa und war vorher lange Jahre selbst Fifa-Generalsekretär. Vor vier Jahren hatte er sich in Paris in einer Kampfabstimmung gegen Uefa-Boss Johansson durchgesetzt. Blatter erklärte, die Finanzen des Weltverbandes befänden sich in bester Ordnung.