Vom Sklavenkind zum Millionär Klage gegen Tommy Haas
19.09.2002, 20:04 UhrEinen Tag vor dem Daviscup-Spiel in Karlsruhe gegen Venezuela haben enttäuschte Sponsoren Daviscup-Spieler Thomas Haas vor dem Oberlandesgericht in München auf Rückzahlung von 500 000 Euro verklagt.
Das Landgericht München I hatte den Geldgebern im März dieses Jahres Recht gegeben. Über die Berufung des Tennis-Stars wird am 7. November entschieden. Haas hat sich mit Zustimmung eines Vormundschaftsrichters als Zwölfjähriger verpflichtet, 15 Gönner einer Tennis- Förderungsgesellschaft an künftigen Einnahmen mit 15 Prozent zu beteiligen.
Als der im Camp des weltbekannten Trainers Nick Bollettieri in Florida ausgebildete Tennisspieler ab 1995 das große Geld zu machen begann, blieben die Zahlungen an die Sponsoren aus. Haas besitzt heute angeblich ein Vermögen von etwa 13 Mio. Euro.
Haas-Anwalt Georg Stock bezeichnete den Vertrag mit einem Kind als sittenwidrig. Die Geldgeber, darunter der „Focus“-Chef Helmut Markwort, hätten ihre Einlagen in die „Haas-Aktie“ von der Steuer abgesetzt, sie seien „Spekulanten“ und keine echten „Talentförderer“.
Das Finanzierungsmodell sei „einmalig auf der Welt“. Stock verglich es „mit den Sklavenmärkten im alten Rom“.
Quelle: ntv.de