Klarer Punktsieg gegen Powetkin Klitschko bleibt Schwergewichts-Champion
05.10.2013, 23:53 Uhr
Wladimir Klitschko darf sich weiterhin Titelträger der Boxverbände WBA, IBF und WBO nennen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Box-Champion Wladimir Klitschko verteidigt in beeindruckender Weise seine WM-Titel gegen Herausforderer Alexander Powetkin. Beim sogenannten "Machtkampf in Moskau" besiegt der Ukrainer den bis dato ungeschlagenen Russen klar nach Punkten und behält somit seine Weltmeistertitel in drei Boxverbänden.
Beim Kampf um den Super Champion-Titel im Boxschwergewicht hat Titelverteidiger Wladimir Klitschko einen klaren Sieg nach Punkten gegen Herausforderer Alexander Powetkin eingefahren. Alle drei Punktrichter stimmten mit jeweils 119:104 Punkten eindeutig für den Ukrainer und bescherten Klitschko so den 61. Sieg im 64. Profikampf. Der Russe Powetkin musste in seinem bisher 27. Profikampf ausgerechnet vor den 14.000 Zuschauern in der Hauptstadt seines Heimatlandes die erste Niederlage einstecken.

Klitschko konnte seine körperliche Überlegenheit ebenso wie seinen technischen Vorsprung gegen Powetkin einsetzen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der 37-jährige Klitschko setzte von Beginn an auf seinen Reichweiten-Vorteil und die gewohnten Nadelstiche mit seinem Jab. Doch auch der drei Jahre jüngere Powetkin versteckte sich zunächst keineswegs und griff mutig an, kam dabei jedoch nicht an den Champion heran und blieb weitgehend wirkungslos. So konnte Klitschko seinen Kontrahenten bereits Ende der zweiten Runde mit einem linken Haken erstmals zu Boden schicken – das erste Mal, dass dies Powetkin überhaupt wiederfuhr.
Und auch in den folgenden Runden diktierte der amtierende Schwergewichtsweltmeister das Geschehen, wohingegen Powetkin nicht mehr als sein großes Kämpferherz entgegenzusetzen hatte. Technisch und körperlich war Klitschko der klar überlegene Boxer. In Runde sieben machte Klitschko schließlich ernst und haute seinen Gegner drei weitere Mal auf die Bretter. Powetkin rettete sich jedoch noch einmal über den Gong und schließlich auch noch über die komplette Kampfzeit. Möglich, dass Klitschko seinem Gegner bei dessen Heimspiel schlicht nicht die Höchststrafe verpassen wollte.
Gegenseitiger Respekt nach Kampfende
In Russland hatte das zum "Machtkampf in Moskau" hochstilisierte Duell zwischen dem Russen und dem Ukrainer in den letzten Tagen für ein riesiges Medieninteresse gesorgt. Mehr als 400 Journalisten kamen allein am Freitag zum offiziellen Wiegen in einem Moskauer Einkaufszentrum. Zu Skandalen kam es im Vorfeld des WM-Fights aber nicht. Das Verhältnis zwischen Klitschko und seinem zehn Zentimeter kleineren Herausforderer war von Respekt und Hochachtung geprägt. Klitschko nannte Powetkin den "schwierigsten Gegner, den ich je vor den Fäusten hatte".
Auch nach dem Kampf blieb der Ton respektvoll, als Klitschko festellte, dass er den Kampf gerne früher beendet hätte. Powetkin habe jedoch "ein großes Herz gezeigt" und so den Kampf bis zum Schluss durchgehalten. Auch der Russe wählte ähnlich versöhnliche Worte und nannte Klitschko nach dem Kampf den weltweit besten Boxer.
Rekordprämie für Klitschko
Finanziell konnten sich beide Box-Olympiasieger ohnehin bereits vor dem ersten Gong Gewinner nennen. 23,2 Millionen US-Dollar (etwa 17 Millionen Euro) hatte der Oligarch Andrej Ryabinsky bei einer Versteigerung gezahlt, um den Kampf nach Russland zu holen. "Für mich ist das nicht besonders viel Geld", sagte der Geschäftsmann der Süddeutschen Zeitung: "Es wäre für mich deprimierend gewesen, wenn ich die Versteigerung nicht gewonnen hätte."
Aus der Summe bei der Versteigerung ergibt sich eine Rekordbörse von 12,88 Millionen Euro für Klitschko und noch satte 4,31 Millionen für Powetkin. Ryabinsky habe nicht die Absicht gehabt, mit dem Kampf Geld zu verdienen. Das sei bei so einer Summe auch gar nicht möglich, betonte der 40-Jährige: "Obwohl wir jetzt wahrscheinlich plus/minus null rauskommen." Das russische Staatsunternehmen "Rosneft" hatte zudem vor dem Kampf bekanntgegeben, dass es die Hälfte der Kosten übernehmen werde.
Quelle: ntv.de, sid