Sport

Champions League Königsklasse vor Reform

Mit einem reformierten Produktpaket soll die UEFA Champions League ab 2003 neue Einnahmequellen schaffen, um die durch eine verminderte Anzahl von Spielen entstehenden Verluste auszugleichen. Der Königswettbewerb des europäischen Fußballs soll von der kommenden Saison an für die folgenden drei Jahre in 14 verschiedenen Produktkategorien unter die Fußballfans gebracht werden. Neu angeboten werden die Internet-Rechte mit Bewegtbildern sowie als Radio aus dem Computer. Auch bei den Live-Spielen im Fernsehen wird es gegenüber der laufenden Spielzeit erhebliche Veränderungen geben.

So darf die von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mit der Vermarktung beauftragte Luzerner Agentur Team nach einem Kompromiss mit der Europäischen Union keine Exklusiv-Rechte mehr an der Champions League vergeben. In Folge dessen wird der Pay-TV-Sender Premiere, der in Deutschland bislang die Dienstagsspiele der Königsklasse allein übertragen hatte, seine Exklusivität verlieren. Künftig dürften auch frei empfangbare Sender das zweite Spiel mit deutscher Beteiligung dienstags live übertragen. Auch gegen den Fernsehsender RTL, der bisher mittwochs eine Partie live übertrug, dürfen von nun an andere Sender mitbieten.

TV-Revolution steht bevor

Damit steht eine kleine TV-Revolution. Möglicherweise werden die öffentlich-rechtlichen ARD und ZDF demnächst auch die höchste Spielklasse des Kontinents anstatt des UEFA-Cups live zeigen. Sogar der Spartensender DSF könnte mit Übertragungen von Duellen mit türkischer oder italienischer Beteiligung an der Reform teilhaben, während der finanziell angeschlagene Sender SAT.1 sich wahrscheinlich weiterhin als Zweitrechte-Verwerter der Bundesliga positionieren wird.

Noch größere Veränderungen sieht das ‚Paket 5’ vor: Gelingt es der Agentur Team nicht, ein Spiel an einen Sender zu vergeben, darf es der betreffende Verein selber verkaufen. Die Zentralvermarktung bleibt also erhalten, die Exklusivität für einen Fernsehkanal und die UEFA ist aber pass.

Weitere Pakete umfassen die TV-Rechte außerhalb Europas, die Verwertung auf Videobändern, CD-Roms, DVD, im Radio sowie via Handy. Fraglich erscheint jedoch, ob die neue Rechteverteilung den finanziellen Verlust aus der geringeren Anzahl an Spielen auffangen können wird. Überraschend hatte die UEFA kürzlich entgegen ihren ursprünglichen Beschlüssen entschieden, die Champions League von 17 auf 13 Spieltage und dadurch von 33 auf 25 Fernsehtage zu reduzieren. Der Hoffnung einiger Klubmanager, durch eine Verringerung der Quantität die Preise weiter nach oben treiben zu können, wirkt eher zweckoptimistisch.

Quelle: ntv.de

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