"Das muss er beweisen" Kohl droht Verleumdungsklage
11.06.2009, 14:12 UhrDer geständige Dopingsünder Bernhard Kohl muss nach seinen offenen Worten über Betrugspraktiken im Profi-Radsport mit einer Verleumdungsklage in Frankreich rechnen.
Weil der frühere Profi vom Team Gerolsteiner die Top-10-Fahrer der letztjährigen Tour de France als potenzielle Dopingsünder bezeichnet hat, kündigte Jean-Claude Cucherat, Generalsekretär der französischen Profifahrer-Union UNCP, rechtliche Schritte gegen Kohl an - und "jeden anderen, der den Ruf der Profi-Radfahrer schädigt".
"Wir verachten diese boshaften Aussagen von Kohl. In französischen Mannschaften hat der Beruf des Radrennfahrers nichts mit den Gangster-Methoden zu tun, die Kohl beschreibt", sagte Cucherat. Ihm stimmte Cedric Vasseur zu, der Präsident der internationalen Profifahrer-Vereinigung CPA: "Kohls Behauptungen können nicht ungestraft bleiben. Er mag ja denken, dass alle anderen so wie er gedopt haben, aber das muss er beweisen."
Spitzenleistungen nur mit Doping
Kohl hatte behauptet, dass die besten zehn Fahrer der vergangenen Tour bei entsprechenden Kontrollen positiv getestet worden wären. Bei seinen verbalen Rundumschlägen der vergangenen Wochen hatte der Österreicher auch den 2008 eingeführten Biologischen Pass des Radsport-Weltverbandes UCI kritisiert.
Seinen früheren Gerolsteiner Teamarzt Mark Schmidt, inzwischen Mannschaftsarzt beim Milram-Rennstall, hatte der vom Profiradsport zurückgetretene Kohl indirekt bezichtigt, von seinen Dopingpraktiken gewusst zu haben. Schmidt wird vom Milram-Team dennoch weiterbeschäftigt, da er seine Unschuld beteuert hatte.
Quelle: ntv.de, sid