Federer einfach besser Kohlschreiber ohne Chance
26.06.2009, 17:06 UhrPhilipp Kohlschreiber hat Roger Federer den ersten Satz des Turniers abgenommen, das Aus in der dritten Runde der All England Championships in Wimbledon aber nicht verhindern können. Der an Nummer 27 bestgesetzte deutsche Tennisprofi unterlag dem fünffachen Sieger auf dem Heiligen Rasen in London mit 3:6, 2:6, 7:6 (7:5), 1:6.
"Das war mein bestes Match in diesem Jahr, auch wenn ich einen Satz verloren habe. Ich bin froh, dass ich die erste Woche so gut überstanden habe", sagte der heiße Titelanwärter aus der Schweiz. Am Montag kommt es für ihn im Achtelfinale zu einer Neuauflage des French-Open-Finals gegen Robin Söderling. Der Schwede setzte sich mit 7:6 (9:7), 6:4, 6:4 gegen den Spanier Nicolas Almagro durch.
Es roch nach einem Debakel, als Federer schon nach einer knappen Viertelstunde mit 4:0 in Führung lag. Nichts von seinen Voraussagen schien der selbstbewusste Kohlschreiber einlösen zu können. Nicht den Anspruch, es mit dem Topstar aufnehmen zu können. Nicht die Hoffnung, den 14-maligen Grand-Slam-Sieger, der mit einem weiteren Triumph auf dem Heiligen Rasen den Amerikaner Pete Sampras überholen würde, "beschäftigen und vielleicht sogar ärgern" zu können. Und auch nicht die Erwartung, sich von der Atmosphäre in der 15.000-Zuschauer-Arena nicht einschüchtern zu lassen.
Leichter Hang zur Lässigkeit
Federer stand Kohlschreibers gesteckten Zielen lässig und überlegen entgegen. Die meiste Emotion zeigte der Eidgenosse bei Fehlern der Linienrichter, die er per Hawk-Eye-Entscheidung ein ums andere Mal widerlegte. Dass aber auch der erstmals seit 2003 nicht topgesetzte Rasen-König einen Hang zur Lässigkeit haben kann, bewies er im dritten Durchgang, als es galt, den Sack zuzumachen. Kohlschreiber nutzte dies klassisch aus, schaffte ein Re-Break und zwang den Topfavoriten in den Tiebreak. Doch nach dem ersten Satzverlust im vierten Vergleich mit Kohlschreiber zog Federer das Tempo an und stürmte schnurstracks ins Achtelfinale.
Auch Serena Williams zog überlegen in die Runde der besten 16 ein. Mit 6:3, 6:4 besiegte die Amerikanerin Roberta Vinci aus Italien. Die ersten Fragen nach dem Spiel freilich drehten sich ausschließlich um den Tod von Pop-Ikone Michael Jackson. "Sie können sich gar nicht vorstellen, was für ein Schock und ein Horror das für mich war, als ich davon erfuhr. Es ist eine fürchterliche, fürchterliche, fürchterliche Sache", sagte die jüngere der beiden Williams- Schwestern ergriffen.
Quelle: ntv.de, Von Andreas Bellinger, dpa