Achtelfinale in Wimbledon erreicht Kohlschreiber schaltet Rosol aus
30.06.2012, 17:20 Uhr
Philipp Kohlschreiber setzte sich gegen den Nadal-Bezwinger durch.
(Foto: dpa)
In der zweiten Runde schrien die Tennisexperten auf, als Lukas Rosol mit seiner "Freak-Performance" in Wimbledon Rafael Nadal nach Hause schickte. Philipp Kohlschreiber macht mit dem Tschechen kurzen Prozess. Erstmals seit 1995 stehen wieder vier Deutsche im Achtelfinale des Turniers - obwohl Julia Görges scheitert.
Philipp Kohlschreiber ist mit einem souveränen Sieg gegen Nadal-Bezwinger Lukas Rosol erstmals ins Achtelfinale des Tennisturniers von Wimbledon eingezogen. Die deutsche Nummer 1 setzte sich gegen den Weltranglisten-100. aus Tschechien mit 6:2, 6:3, 7:6 (8:6) mit einer klasse Leistung durch. Nach lediglich 1:37 Stunden Spielzeit verwandelte der an Nummer 27 gesetzte Augsburger seinen vierten Matchball. Der 28-Jährige trifft nun auf den amerikanischen Qualifikanten Brian Baker - eine lösbare Aufgabe.
Vor Kohlschreiber waren bereits Sabine Lisicki (Berlin) und Angelique Kerber (Kiel) sowie Herren-Spieler Florian Mayer (Bayreuth) weitergekommen. Damit stehen erstmals seit 1995 vier deutsche Tennisprofis in der Runde der besten 16 bei dem berühmtesten Rasenturnier der Welt. Damals waren es Alexander Mronz, Boris Becker, Anke Huber und Steffi Graf.
Ein Satz reicht nicht
Ausgeschieden ist dagegen die Bad Oldesloerin Julia Görges, die sich nach hartem Kampf mit 6:3, 3:6, 4:6 der früheren Weltranglisten-Ersten Ana Ivanovic aus Serbien geschlagen geben musste. "Am Ende war es einfach ein bisschen unglücklich. Und natürlich ist man enttäuscht, wenn man weiß, dass man ein gutes Match gespielt hat, aber zwei, drei kleine Sachen nicht gereicht haben", sagte die 23-jährige Görges nach ihrer starken kämpferischen Leistung bei einmal mehr böigen Winden. "Sehr schade. Jule hat bis zum Schluss alles gegeben und kann sich nichts vorwerfen. Sie hätte es verdient gehabt, in die zweite Woche zu kommen", meinte eine zufriedene Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. Görges scheiterte bereits zum sechsten Mal bei den letzten sieben Grand-Slam-Turnieren in Runde drei.
Kohlschreiber, Sieger des Tennisturniers von München, egalisierte sein bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis. Im Achtelfinale hatte der Weltranglisten-30. bereits dreimal bei den Australian Open (2005, 2008, 2012) und einmal bei den French Open (2009) gestanden.
Rosol hatte zuvor für die bisherige Turnierüberraschung gesorgt, als er den zweifachen Wimbledon-Champion und Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal in fünf Sätzen bezwungen hatte.
Der Nobody konnte gegen Kohlschreiber aber nicht an das großartige Match gegen den Spanier, das der britische Ex-Tennisprofi Tim Henman als "Freak-Performance" bezeichnet hatte, anknüpfen. Kohlschreiber dagegen präsentierte sich vom ersten Ballwechsel an hochkonzentriert und überzeugte nicht zuletzt mit 12 Assen.
Quelle: ntv.de, dpa