Sport

Rauswurf bei Eiskunstlauf-WM Kommentator spricht über "Schlampe aus Kanada"

Duhamel und ihr Partner Eric Radford gewannen zusammen Olympiagold.

Duhamel und ihr Partner Eric Radford gewannen zusammen Olympiagold.

(Foto: imago/Schreyer)

Bei der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft kommt es abseits des Eises zum Eklat: Die zwei Kommentatoren des Livestreams werden vom Weltverband gefeuert, weil sie die frühere kanadische Paarläuferin Meagan Duhamel beleidigen. Unter anderem sprechen sie von der "Bitch".

Sie ist Olympiasiegerin, zweimalige Weltmeisterin, Eiskunstlauf-Expertin, Kanadierin - all das sind passende Bezeichnungen für die 36-jährige Meagan Duhamel. Doch bezeichnet wurde sie nun als "Bitch from Canada". Das kostet zwei Kommentatoren nun den Job: Der Eislauf-Weltverband ISU hat sich nach einer verbalen Entgleisung mit sofortiger Wirkung von Simon Reed und seinem Kollegen Nicky Slater bei der Eiskunstlauf-WM in Montpellier getrennt. Wie der Verband mitteilte, hatten sich Reed und Slater respektlos über die frühere kanadische Paarläuferin Meagan Duhamel geäußert.

Über den Inhalt der Aussagen wurde vonseiten der ISU um den Chef Jan Dijkema nichts mitgeteilt. "Die ISU verurteilt aufs Schärfste Äußerungen diskriminierender oder voreingenommener Art", hieß es lediglich. Mehr gab es anderswo: Die beiden hatten Duhamel, die selbst als Expertin für die kanadische Rundfunkgesellschaft CBC von der Weltmeisterschaft berichtet, unter anderem als "Bitch from Canada" bezeichnet, also als "Schlampe", "Miststück" oder "Zicke".

Die Aussagen seien über ein offenbar irrtümlich angeschaltetes Mikrofon aufgefangen worden. Die ISU sei "schockiert über die Sprache der beiden Kommentatoren", so der Verband. Zugleich entschuldigte man sich bei der 36 Jahre alten Team-Olympiasiegerin von 2018 "für unangemessenes und inakzeptables Verhalten der beiden Kommentatoren".

Eine interne Untersuchung werde eingeleitet, teilte der ISU mit. Die beiden Kommentatoren würden nie wieder für Eiskunstlauf-Veranstaltungen des Verbands besetzt.

"Großer Fan von ihr"

Reed twitterte nach seinem Rauswurf: "Ich sprach mit Meagan Duhamel. Meagan hat verstanden, dass mein Scherz aus dem Off auf etwas sehr Unbedachtes anspielte. Meagan akzeptiert das, sie weiß, dass ich ein großer Fan von ihr bin und es ist wirklich schade ist, dass es aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Wir hoffen, dass wir uns auf ein Bier treffen."

Mehr zum Thema

Duhamel reagierte auf Twitter ohne Groll. "Ich habe persönliche Entschuldigungen von Simon Reed und dem ISU-Präsidenten erhalten und ich denke nicht, dass im Moment eine öffentliche Entschuldigung notwendig ist. Ich schätze und respektiere die Entschuldigungen", schrieb die zweimalige Weltmeisterin.

Vorausgegangen war dem Eklat eine Kritik vonseiten Duhamels. Sie hatte bei Twitter geschrieben, dass es "bessere Optionen" gebe als den 63-jährigen Slater und den 74 Jahre alten Reed die Weltmeisterschaft kommentieren zu lassen. Sie hatten zuvor nämlich offenbar eingeräumt, Eislaufen gar nicht intensiv zu verfolgen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen