Sport

Faeser sieht "tiefe Wunden" Kommission arbeitet Olympia-Attentat 1972 neu auf

Sprach von einem "wichtigen Zeichen": Innenministerin Nancy Faeser.

Sprach von einem "wichtigen Zeichen": Innenministerin Nancy Faeser.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Während der Olympischen Spiele 1972 in München ermordeten palästinensische Terroristen elf israelische Sportler und einen Polizisten. Nun beginnt eine Historikerkommission mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Attentats. Innenministerin Faeser will den Fokus auf die Angehörigen der Opfer lenken.

Die Kommission zur Aufarbeitung des Attentats auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München 1972 hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Auftaktsitzung fand im Bundesinnenministerium im Beisein der dortigen SPD-Chefin Nancy Faeser statt. Die Kommission wird in den kommenden drei Jahren zu den Ereignissen rund um das Attentat forschen sowie dessen Vor- und Nachgeschichte umfassend wissenschaftlich aufarbeiten.

Faeser sprach von einem "wichtigen Zeichen". Das Attentat habe "tiefe Wunden hinterlassen. Es ist beschämend, dass quälende Fragen viel zu lang offen geblieben sind." Doch es habe viel zu lang "an Aufklärung, Aufarbeitung, Transparenz und der Übernahme von Verantwortung" gefehlt, erklärte die Bundesinnenministerin.

Umgang mit den Angehörigen der Opfer beleuchten

Besonders wichtig sei, dass in der Arbeit jetzt "auch der Umgang mit den Angehörigen der Opfer und Fragen der Erinnerungskultur umfassend beleuchtet werden. Denn wir wollen und wir müssen daraus lernen", betonte Faeser. Die Ministerin sicherte den Forschenden ihre "volle Unterstützung" zu.

Faser hatte die Kommission im April selbst eingesetzt. Ihr gehören acht international renommierte Forscherinnen und Forscher an, die allesamt langjährige wissenschaftliche Expertise in unterschiedlichen für das Forschungsthema relevanten Fachgebieten besitzen. Mit der Einsetzung des Gremiums erfüllt die Bundesregierung den letzten Teil der mit den Angehörigen der Opfer vereinbarten Gesamtkonzeption zum 50. Jahrestag.

Umgesetzt wird das Forschungsprojekt vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) in Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Historikerkommission. Zur Organisation und Betreuung des Gesamtvorhabens wird am IfZ eine Geschäftsstelle eingerichtet. Im Herbst 2023 ist die erste Veranstaltung zum Projekt geplant.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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