Ein schwerer Sturz der Italienerin Isolde Kostner hat das zweite Training zu den Weltcup-Abfahrten der Damen am Freitag und Samstag im kanadischen Lake Louise überschattet. Die Olympia-Zweite von 2002, der es auf der schnellen Piste "Olympic Downhill" den rechten Ski weggerissen hatte, musste zwar mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden, kam aber noch einigermaßen glimpflich davon.

Nach einer ersten Diagnose erlitt Kostner eine schwere Gehirnerschütterung sowie Verletzungen an Schulter und Nacken. Die 27-jährige Südtirolerin war nach ihrem Sturz hart mit dem Kopf auf der Piste aufgeschlagen, dann ins Fangnetz gerutscht und minutenlang reglos im Schnee liegengeblieben.

Kostner musste an schwer zugänglicher Stelle mit dem Hubschrauber geborgen werden, schlimmere Befürchtungen bestätigten sich nach der Einlieferung ins Krankenhaus allerdings nicht. Kostner hatte vier der letzten fünf Abfahrten in Lake Louise gewonnen.

Trainingsschnellste war die französische Olympiasiegerin Carole Montillet (1:36,32 Minuten) vor der Kroatin Janica Kostelic (0,54 Sekunden zurück) und der Schweizerin Corinne Rey-Bellet (0,57). Als beste Deutsche belegte Martina Ertl (0,78) unmittelbar vor Isabelle Huber (1,24) Platz fünf. Hilde Gerg, Schnellste im ersten Training, begnügte sich mit einer taktischen Fahrt und kam mit 1,93 Sekunden Rückstand auf Platz 20.

Bei der Abfahrt kommt bei den Damen erstmals die neue Regel des Internationalen Ski-Verbandes FIS zur Anwendung, nach der die ersten 30 des Abschlusstrainings in umgekehrter Reihenfolge ins Rennen starten.