Sport

In Italien und Spanien Krawalle haben Nachspiel

Die Krawalle bei den Fußball-Spielen in Rom und Sevilla in dieser Woche haben ein Nachspiel. In Italien beschäftigt sich nun auch die Politik mit den Szenen, die sich rund um das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem AS Rom und Manchester United (2:1) ereignet haben. Der englische Fußball-Erstligist Tottenham Hotspur wiederum wirft den spanischen Behörden indirekt ein unangemessenes Verhalten im Umgang mit seinen Anhängern am Rande des Viertelfinal-Hinspiels im UEFA-Cup beim FC Sevilla vor.

Teile der italienischen Mitte-Links-Koalition um Ministerpräsident Romano Prodi forderten eine Untersuchung zum Verhalten der römischen Polizei Einige Politiker gehen davon aus, dass die Beamten übermäßig brutal vorgegangen seien und dabei auch friedliche englische Fans getroffen hätten.

"Die ganze Welt hat ansehen müssen, wie Polizisten mit Gewalt auf harmlose Fans losgegangen sind. Die Reaktion der Polizei muss angemessen sein. Man muss der Sache gründlich nachgehen und überprüfen, wie sich die Polizei in Rom verhalten hat", meinte der Parlamentarier Francesco Caruso von der altkommunistischen Partei Rifondazione Comunista.

Italienische Polizei rechtfertigt Vorgehen

Die römische Polizei bestritt, sich unangemessen verhalten zu haben. Die Beamten seien lediglich mit Tränengas vorgegangen, um Gruppen von Manchester-Ultras zu isolieren, die sich vor dem Eingang des Stadions versammelt hatten und die römischen Fans angreifen wollten. Das Innenministerium kündigte eine Untersuchung an.

Der neue Präsident des italienischen Fußballverbands (FIGC), Giancarlo Abete, warnte derweil vor voreiligen Schlüssen: "Ich bin den Sicherheitskräften dankbar. Es hat Kommunikationsprobleme vor allem auf englischer Seite gegeben, die nicht geholfen haben", so Abete. Darüberhinaus begrüßte er das neue Sicherheitspaket, das das italienische Parlament in dieser Woche verabschiedete. "Damit verfügen die Klubs über mehr Mittel zur Bekämpfung der Gewalt", sagte Abete der Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport".

Tottenham fordert Erklärungen

Mit Blick auf die Ereignisse in Sevilla erklärte Tottenham Hotspur: "Nach unseren Informationen gab es zu keiner Zeit Ausschreitungen zwischen den Fans. Deshalb verlangen wir Erklärungen, warum die Polizei in dieser Form gegen unsere Fans vorgegangen ist."

Während des Viertelfinal-Hinspiels im UEFA-Cup zwischen dem FC Sevilla und Tottenham Hotspur (2:1) war es aus bislang ungeklärter Ursache im Gästeblock zu Auseinandersetzungen zwischen englischen Fans und der lokalen Polizei gekommen. Nach Informationen des englischen Fernsehsenders ITV mussten sieben Anhänger von Tottenham sowie ein Polizist mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Sieben Briten festgenommen

Wie es aus spanischen Behördenkreisen hieß, müssen sich sieben Spurs-Anhänger vor Gericht verantworten. "Zwei Polizisten haben sich Verletzungen zugezogen und sieben Tottenham-Fans wurden festgenommen. Sie werden vor Gericht erscheinen müssen", sagte Faustino Valdes, Sevillas Vertreter der Regierung.

Ein lokaler spanischer Fernsehsender berichtete, die Anhänger von Tottenham hätten sich in einen für sie abgesperrten Bereich im Sanchez Pizjuan Stadion begeben. Die Polizei hätte anschließend versucht, sie von dort zu entfernen. Fernsehbilder zeigen das Einschreiten der Sicherheitskräfte, die mit Sitzen und Raketen beworfen bzw. beschossen wurden.

Quelle: ntv.de

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