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Ungarn wirft Sensation weg Kroatien beschert Außenseiter WM-Drama mit der Schlusssirene

Deutschlands Europameister-Macher Dagur Sigurdsson setzt seine Reise mit Kroatien erfolgreich fort.

Deutschlands Europameister-Macher Dagur Sigurdsson setzt seine Reise mit Kroatien erfolgreich fort.

(Foto: IMAGO/HANZA MEDIA)

Permanent wandelt Kroatien während der Handball-WM am Rande des Ausscheidens, nun steigert der Co-Gastgeber die Dramatik noch einmal: Bis kurz vor Ende des Viertelfinales liegen sie gegen Ungarn deutlich zurück, dann feiern sie ein großes Comeback. Die Entscheidung fällt in letzter Sekunde.

Was für ein Drama in Zagreb: Kroatiens Handballer dürfen bei ihrer Heim-WM dank eines Treffers in letzter Sekunde weiter von einer Medaille träumen. Das Team um den Kieler Bundesligastar Domagoj Duvnjak, der seine Wadenverletzung weitgehend auskuriert hat, gewann im heimischen Hexenkessel einen Krimi gegen Ungarn 31:30 (16:16). Marin Sipic traf unmittelbar vor Schluss zur Entscheidung.

Auf die vom früheren Bundestrainer Dagur Sigurdsson betreuten Kroaten wartet nun ein Duell mit Frankreich oder Ägypten: Das aktuelle Team kämpft um den zweiten WM-Titel nach 2003. Zuletzt hatten die Kroaten 2017 in einem WM-Halbfinale gestanden. Die Franzosen, Vizeweltmeister von 2023, sind gegen Ägypten (21 Uhr/Sportdeutschland.tv und im Liveticker auf ntv.de) favorisiert. Auch das Halbfinale am Donnerstag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv und Eurosport) steigt in der Halle in Zagreb, erst für das Spiel um Platz drei oder das Finale (beide am Sonntag) geht es weiter nach Oslo.

Kroatien hatte die Hauptrunde punktgleich mit Ägypten und Island abgeschlossen und war nur während des besten Torverhältnisses im direkten Vergleich weitergekommen. Das abschließende und fürs Weiterkommen entscheidende Hauptrundenspiel gegen Slowenien (29:26) war bereits ein echter Krimi, nun setzten Sigurdssons Spieler noch einmal einen drauf.

Duvnjak, bei dem wegen einer Wadenverletzung bereits das WM-Aus befürchtet war, lief mit seinen Kroaten früh einem Rückstand hinterher. Die Ungarn zeigten sich in der hitzigen Atmosphäre in Zagreb furchtlos. Nachdem sie anfangs zurückgelegen hatten, drehten sie auf und erspielten sich im zweiten Durchgang teilweise einen Vier-Tore-Vorsprung. Kroatien kämpfte sich immer wieder zurück, angefeuert von den lautstarken Fans drängten sie in den letzten Minuten noch auf den Sieg - obwohl man auch sechs Minuten vor Schluss mit vier Toren zurückgelegen hatte.

Torhüter Ivan Pešić glänzte mit starken Paraden, eine Minute vor Schluss stand es tatsächlich 30:30, die Ungarn nahmen mit 34 Sekunden Restspielzeit ihre letzte Auszeit. Und brachten keinen koordinierten Abschluss mehr zustande. Stattdessen kamen die Kroaten, die nach einer Niederlage in der Vorrunde permanent am Rande des Desasters wandelten, noch einmal in Ballbesitz - und in der Schlusssekunde verwandelte Sipic die Arena von Zagreb in ein Tollhaus.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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