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IOC-Wahlkampf eröffnet Kronprinz will König werden

Ser Miang Ng gilt als Hoffnungsträger der aufstrebenden Sportmacht Asien.

Ser Miang Ng gilt als Hoffnungsträger der aufstrebenden Sportmacht Asien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nun sind sie schon zu zweit: Neben Thomas Bach steigt nun auch Ser Miang Ng aus Singapur ins Rennen ums IOC-Präsidentenamt ein. Der IOC-Vize und Vorsitzender der größten Supermarkt-Kette in Singapur, wäre erst der zweite Nicht-Europäer in der 119-jährigen Geschichte des IOC.

Thomas Bach bekommt bei seiner Bewerbung für das höchste Amt im Weltsport Konkurrenz. Nach dpa-Informationen will IOC-Kronprinz Ser Miang Ng an diesem Donnerstag in Paris als zweiter Bewerber seine Kandidatur fürs IOC-Präsidentenamt bekanntgeben. Der 64 Jahre alte Unternehmer aus Singapur hat sich international als Organisator der ersten Olympischen Jugendspiele einen Namen gemacht und gilt als großer Hoffnungsträger der aufstrebenden Sportmacht Asien.

Der ehemalige Segler soll IOC-Präsident Jacques Rogge am Montag in Lausanne von seinen Plänen unterrichtet haben. Bach hatte am vergangenen Donnerstag als Erster den Sprung in die Öffentlichkeit gewagt und damit den Wahlkampf eröffnet.

Entscheidung in Buenos Aires

Bis zum 10. Juni, genau drei Monate vor der entscheidenden Abstimmung, müssen sich alle potenziellen Bewerber erklärt haben. Die 125. IOC-Vollversammlung wird am 10. September in Buenos Aires entscheiden, wer als neunter IOC-Präsident Nachfolger von Rogge wird. Ser Miang Ng ist seit 1998 Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und sitzt seit 2005 in der Exekutive. 2009 wurde er zum Vizepräsidenten der Ringe-Organisation gewählt.

"Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass zahlreiche meiner IOC-Kollegen der Meinung sind, dass ich diese Rolle ausfüllen könnte", hatte er zuletzt immer wieder erklärt, "2013 ist ein wichtiges Jahr fürs IOC und die Wahl ist eine kritische Entscheidung." Die weltweite Banken- und Finanzkrise und hohe Arbeitslosenzahlen würden auch die olympische Bewegung vor große Herausforderungen stellen.

Ser Miang Ng, zudem Vorsitzender der größten Supermarkt-Kette in Singapur, wäre erst der zweite Nicht-Europäer in der 119-jährigen IOC-Geschichte, der die Olympier anführt. Von 1952 bis 1972 war der US-Amerikaner Avery Brundage IOC-Präsident.

Weitere Bewerbungen

Vor dem internationalen Sportkongress "SportAccord" vom 25. bis 31. Mai in St. Petersburg wird mit weiteren Bewerbungen gerechnet. Auch Bachs vermeintlich härtester Rivale im Ringen um den begehrten Posten, Richard Carrion, will seine Kandidatur zeitnah bekanntgeben. Der 60 Jahre alte Banker aus Puerto Rico, Direktor der Finanz-Kommission im IOC, hat für die Olympier den Rekord-TV-Deal mit dem US-Giganten NBC über 4,382 Milliarden Dollar für die Spiele 2014 und 2016 ausgehandelt. Ser Miang Ng arbeitet unter Carrion ebenfalls in der Finanz-Kommission.

Auch der ukrainische Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka, die Schweizer IOC-Granden René Fasel, Chef der olympischen Wintersportverbände, und Denis Oswald, langjähriger Anführer der olympischen Sommersportverbände, und C.K. Wu, Präsident des Amateur-Boxverbandes (AIBA), werden als potenzielle Kandidaten gehandelt.

Quelle: ntv.de, dpa

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