Trotz Fehlern: "Der Weg passt" Lauf-Gala von Herrmann-Wick weckt WM-Freude
05.01.2023, 17:32 Uhr
Verdammt schnell unterwegs: Denise Herrmann-Wick.
(Foto: AP)
Auf der Pokljuka hatte Denise Herrmann-Wick erstmals als Biathletin in einem Einzelrennen fehlerfrei geschossen. Drei Jahre später klappt das nicht. Deswegen reicht es auch nicht zum Sieg. Glücklich ist Deutschlands beste Biathletin aber dennoch. Aus gutem Grund.
Denise Herrmann-Wick biss nach ihren Schießpatzern gewaltig auf die Zähne, holte im tiefer werdenden Frühjahrsschnee von Pokljuka die letzten Reserven aus ihrem Körper - und rettete so doch noch einen ordentlichen Start ins neue Jahr: Trotz zweier Strafrunden schaffte die Biathlon-Olympiasiegerin mit Rang sechs ihren siebten Top-Ten-Platz im neunten Einzelrennen. Insbesondere die Gala in der Loipe schürt große Hoffnungen für die Heim-WM.
Fast zehn Sekunden lag Herrmann-Wick vor der zweitschnellsten Läuferin des Tages, allein mit ihrer überragenden Schlussrunde machte sie 13 Plätze gut. "Es war ein Fehler zu viel fürs Podium", sagte die 34-Jährige im ZDF: "Aber die schnellste Laufzeit ist richtig cool. Ich habe es mir gut eingeteilt, habe mich gut gefühlt." Auf die fehlerfreie schwedische Siegerin Elvira Öberg fehlten letztlich 36,3 Sekunden.
"Wenn ich da mal mit null weggehe ..."
Die Höhentrainingslager der ehemaligen Langläuferin in Davos und Antholz über den Jahreswechsel haben voll angeschlagen. "Die Phase war sehr wichtig für die WM, ich konnte gut Umfang machen. Ich bin sehr glücklich", betonte Herrmann-Wick: "Der Weg passt." Einziger Makel waren die beiden Fehler, in beiden Anschlägen blieb trotz guter Bedingungen eine Scheibe stehen.
"Wenn ich da mal mit null weggehe, gibt es nochmal ein anderes Selbstvertrauen", frohlockte die Oberwiesenthalerin. Schon im Verfolger am Samstag kann sie es besser machen, nicht einmal 20 Sekunden fehlen aufs Podest. Es gelte derzeit, einen Balanceakt zu meistern, führte sie aus. Zwar liege der "Fernblick" bereits auf der am 8. Februar beginnenden WM, "dennoch muss man im Hier und Jetzt bleiben".
Preuß und Hinz müssen krank passen
Hoffnungsträgerin Franziska Preuß hatte die Reise auf die slowenische Hochebene wegen eines Infekts nicht angetreten. Man werde bei der Rückkehr kein Risiko eingehen, der Aufbauplan gehe "klar" Richtung WM, betonte Teamärztin Katerina Blume. Auch Vanessa Hinz musste ihre angedachte Rückkehr in den Weltcup wegen "Symptomen im Bereich der oberen Atemwege" wenige Stunden vor dem Start verschieben.
Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland (1 Strafrunde/+59,9 Sekunden) lief bei ihrem Saisondebüt nach hartnäckiger Corona-Infektion und Gürtelrose knapp an den Top 15 vorbei. Vanessa Voigt (0/+1:15,1) und Anna Weidel (0/+1:24,2) kamen bei Plusgraden nicht unter die besten 20, Janina Hettich-Walz (3/+2:00,9) und Sophia Schneider (4/+2:34,3) verfehlten deutlich die Punkteränge.
Quelle: ntv.de, tno/sid