Die Königin des Freistils Ledecky schreibt Schwimmgeschichte
08.08.2015, 18:41 Uhr
Ledecky gewinnt die 800 Meter Freistil - und stellt einen neuen Rekord auf.
(Foto: dpa)
Fünf Medaillen hat sie gewonnen. Alle in Gold. Drei Weltrekorde ist sie geschwommen. Nun gelingt Katie Ledecky bei der Schwimm-WM in Kasan noch ein besonderer Rekord.
Olympiasiegerin Katie Ledecky hat bei der WM in Kasan einen neuen Rekord aufgestellt. Die 18-jährige Amerikanerin holte über 800 Meter Freistil in der Weltrekordzeit von 8:07,39 Minuten ihr viertes Einzel-Gold.
Kein Athlet zuvor hatte bei einer Weltmeisterschaft alle Freistilstrecken von 200 bis 1500 Meter gewonnen. Es war der insgesamt neunte WM-Titel für Ledecky, die im Kasaner Fußballstadion zudem mit der 4x200-Meter-Freistilstaffel der USA triumphiert hatte. Außerdem war es für die Amerikanerin bereits der dritte Weltrekord bei dem Turnier.
"Sie ist der Superlativ im Moment. Wenn sie weiter dran bleibt, ist sie in den nächsten vier, fünf Jahren nicht zu schlagen - wie ein weiblicher Michael Phelps", meinte die Frankfurterin Sarah Köhler über Ledecky. Köhler war im selben Rennen, ihrem ersten WM-Finale, auf Platz sieben und zu persönlicher Bestzeit (8:23,67) geschwommen. "Das hätte ich nicht gedacht. Ich bin glücklich", sagte sie.
Vierfach-Olympiasiegerin Missy Franklin zog derweil die gemischte US-Staffel über 4x100 m Freistil in Weltrekordzeit zum WM-Titel. Die 20-Jährige schlug im Finale als Schlussschwimmerin nach 3:23,05 Minuten vor den Niederlanden und Kanada an.
Für Franklin war es der insgesamt elfte WM-Titel, Startschwimmer Ryan Lochte gewann sein 17. WM-Gold. Es war der zwölfte Weltrekord im Kasaner Fußballstadion, die Niederländer schwammen in 3:23,10 Europarekord. Die Mixed-Staffeln standen erstmals bei Weltmeisterschaften auf dem Programm.
Keine deutschen Medaillen
Grund zur Freude hatte Jenny Mensing. Die 29-Jährige blieb bei ihrem fünften Platz über 200 m Rücken in 2:08,49 Minuten nur um 0,19 Sekunden über ihrer nationalen Bestmarke. "Wahnsinn", sagte sie der ARD. "Deutscher Rekord wäre zwar besser gewesen, aber der kommt das nächste Mal."
Dorothea Brandt enttäuschte dagegen mit ihrem Halbfinal-Aus auf Platz zehn über 50 m Freistil (24,75). Die WM-Achte von 2013 hatte im Vorfeld die Trainingsintensität erhöht - offenbar ein Fehler. "Das haben wir ein bisschen unterschätzt. Es hätte ein paar Tage mehr Ruhe gebraucht", sagte Brandt. Erwartbar war hingegen das Aus von WM-Debütant Carl Louis Schwarz (Potsdam) als 15. (25,20) im Halbfinale über 50 m Rücken.
Von Podestplätzen war das deutsche Team am Samstag weit entfernt. Gold sicherten sich neben Ledecky auch die schwedische Weltrekordlerin Sarah Sjöström (50 m Schmetterling/24,96), der Franzose Florent Manaudou (100 m Freistil/21,19), die Australierin Emily Seebohm (200 m Rücken/2:05,81) und der Südafrikaner Chad Le Clos (100 m Schmetterling/50,56).
Quelle: ntv.de, mli/sid