Sport

"Selbstglorifizierung" Lehmann von Kahn genervt

Die Rivalität zwischen Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann und seinem Vorgänger Oliver Kahn ist neu aufgeflammt. Der Torhüter des FC Bayern München nehme "sich halt manchmal gern wichtig", sagte Lehmann dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Kahn hatte zuvor in einem Interview geäußert, er bezweifle, dass es in Deutschland wieder eine Torwart-Ära wie die von Sepp Maier, Toni Schumacher, Bodo Illgner oder auch Kahn geben werde.

"Ich mag es nicht, wenn sich einer selbst glorifiziert", sagte Lehmann, der beim FC Arsenal trotz ausgestandener Verletzung auf der Bank sitzt. Auf Kahns Aussage, wer nicht im Verein Stammtorhüter sei, könne es auch nicht in der Nationalelf sein, entgegnete Lehmann: "Wenn man immer im Verein spielt, aber nicht gut, hatte oder hat man auch keine Chance, in der Nationalmannschaft zu spielen."

Lehmann rechnet mit seiner Rückkehr ins Tor von Arsenal nach der EM-Qualifikation am nächsten Samstag gegen Irland in Dublin und vier Tage später gegen Tschechien in München. Teammanager Arsene Wenger werde ihn "wieder spielen lassen". Sein spanischer Konkurrent Manuel Almunia, hatte angekündigt, er lasse sich den Platz im Arsenal-Tor nicht mehr nehmen. Almunia habe "auch in der Vergangenheit schon vieles gesagt. Seine Leistungen waren dann aber nicht so, dass ich mir ernsthaft hätte Sorgen machen müssen", meinte Lehmann, der seit dem Länderspiel gegen England am 22. August wegen einer Ellbogenverletzung bei den Londonern nicht mehr zum Einsatz kam.

Abwartend betrachtet der ehemalige Schalker und Dortmunder Bundesliga-Profi die Entwicklung der derzeit als künftige Nationaltorhüter gehandelten Rene Adler (Bayer Leverkusen), Manuel Neuer (Schalke 04) und Kahn-Vertreter Michael Rensing. "Bei jungen, noch nicht etablierten Spielern wird natürlich immer nur das Potential gesehen", sagte Lehmann. "Das ist gut. Aber wenn einer von den Jungen schon Nationaltorwart wäre, dann würde man seine Leistung ganz anders begutachten. Dann ginge es auch um Konstanz, und vor allem würden dann die Fehler bewertet."

Lehmann und Kahn haben seit Jahren ein gespanntes Verhältnis. Vor der Weltmeisterschaft 2006 war der Torwart des FC Arsenal vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann zur Nummer eins in der DFB- Auswahl ernannt worden. Kahn akzeptierte die Reservistenrolle während der WM und wurde für sein kollegiales Verhalten auch gegenüber Lehmann gelobt. Nach der WM trat der Münchner aus der Nationalmannschaft zurück.

Quelle: ntv.de

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