Sport

"Rufschädigung" Lienen wehrt sich

Der beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach entlassene Trainer Ewald Lienen setzt sich vehement gegen das seiner Ansicht nach rufschädigende Verhalten seines Ex-Clubs zur Wehr. "Ich lasse mir meine Kompetenz als Trainer nicht durch fadenscheinige Gründe kaputt machen", erklärte der 49-Jährige im Deutschen Sportfernsehen. Lienen hatte am Sonntag nach dem Vormittagstraining am Bökelberg den Hut nehmen müssen.

Besonders im Stich gelassen fühlt er sich von Borussia-Sportdirektor Christian Hochstätter, der nach vier Niederlagen in der Fußball-Bundesliga seine Entlassung betrieben und Holger Fach zum Nachfolger gemacht hat. Er hat mein Vertrauen schändlich missbraucht. Ich bin tief enttäuscht von ihm", sagte Lienen.

Kritik übt er auch an Äußerungen von Fach, der gesagt hatte: "Jetzt werden die Spieler endlich wie Erwachsene behandelt". "Es gehört zum Ehrencodex, dass man nicht nachkartet und sich über seinen Vorgänger negativ äußert", so Lienen.

Bei Hochstätter habe er schon immer das Gefühl gehabt, dass er wohl lieber gleich Holger Fach, der zwei Jahre lang die Gladbacher Amateurmannschaft betreute, auf dem Chefposten gehabt hätte. "Ich stelle nur fest, dass er ihn schon vorher haben wollte, ihn mir als Co-Trainer aufdrücken und ein ähnliches System wie Fach spielen lassen wollte", sagte Lienen. Hochstätter wolle einen Trainer, der "auf seiner Wellenlinie" liege.

Die zuletzt zwischen ihm und dem Sportdirektor aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten seien nicht der Grund für das Zerwürfnis gewesen. Damit habe er leben können. "Womit ich nicht leben kann, wenn einem Vertrauen unmerklich entzogen, hinter meinem Rücken intrigiert und meine Arbeit diffamiert wird", schimpfte Lienen.

Als äußerst unglücklich bezeichnete er das vom Borussia-Präsidium am Anfang der Saison geforderte Ziel eines einstelligen Tabellenplatzes. "Damit wurden ich und die Mannschaft enorm unter Druck gesetzt. Das war unglücklich."

Quelle: ntv.de

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