Sport

Kommunikation statt Konflikt Liga hat Löw wieder lieb

Der Streit zwischen Joachim Löw und den Bundesliga-Trainern scheint beigelegt, die Debatte über die Qualität im deutschen Fußball geht jedoch weiter. "Das Fazit ist sehr positiv", sagte der Bundestrainer in Düsseldorf nach der jährlichen Tagung der Nationalmannschaftsleitung mit den Vereinstrainern.

Dennoch mahnte er erneut: "Wir müssen den deutschen Fußball weiter voranbringen. Wir haben alle die Pflicht, immer wieder Dinge zu verbessern." Vor einigen Wochen hatte Löw bemängelt, dass die Bundesliga unter anderen beim Spieltempo im internationalen Vergleich hinterherhinke und war damit auf Protest der Clubs gestoßen.

Ein friedvolles Bild

In angeregter Unterhaltung verließen die Trainer der Bundesligisten das Hotel im Düsseldorfer Norden. Ein friedvolles Bild wurde nach fast vierstündiger Diskussion und Vorträgen vermittelt. "Ich sehe Kritik immer als Feedback. Es ist kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander, bei dem jeder am Ende dennoch seinen Weg geht", beschrieb Bruno Labaddia das Verhältnis zwischen den Klubs und der Nationalmannschaft. Er habe nicht das Gefühl, dass es dort Besserwisser gebe.

Ähnlich positiv wie Löw und Labbadia beurteilte Bremens Coach Thomas Schaaf den Gedankenaustausch: "Das wichtigste ist, dass man in der Diskussion ist. Wir wollen auch davon profitieren, dass unsere Spieler gestärkt von der Nationalmannschaft kommen." Alle Beteiligten wollen in Zukunft vor allem ihre Kooperation im Fitness-Bereich verstärken.

Löw besteht auf Fitnesstest

Eine klare Linie vertrat auch Löw in der Diskussion um den für Dienstag geplanten Fitnesstest und pochte auf das Recht zur Leistungsdiagnose. "Wir sind in der Verantwortung in den nächsten zehn Tagen für die Nationalmannschaft. Wir sind der Meinung, dass jetzt wieder Tests anstehen müssen", betonte der Bundestrainer. Zuvor hatte es in der Liga Gegrummel über die Ansetzung der Formüberprüfung gegeben.

Wie Labbadia unterstützte auch Jürgen Klinsmann, Trainer des FC Bayern München, seinen früheren Assistenten im Nationalteam. Die Aussagen Löws seien keine Kritik, sondern ein berechtigter Hinweis gewesen: "Jogi hat niemandem gesagt, was er machen muss. Er hat eine Bestandsaufnahme gemacht und ist zu dem völlig richtigen Ergebnis gekommen: Wenn wir ins Champions-League-Finale wollen, wenn wir bei Europa- oder Weltmeisterschaften was erreichten möchten, dann müssen wir in der Lage sein, das Tempo der ganz Großen mitzugehen", sagte Klinsmann dem Fachmagazin "Kicker". Wie der Bundestrainer orientiere er sich an der internationalen Spitze, Barcelona sei der Maßstab.

Quelle: ntv.de, Von Florian Lütticke, dpa

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