Sport

Handball-Bundesliga Ligaboss Witte soll gehen

Im Zuge der Manipulationsaffäre um den deutschen Handball-Meister THW Kiel fordert die SG Flensburg-Handewitt offenbar die Ablösung von Bundesliga-Präsident Reiner Witte. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, wollen die Norddeutschen dies bei der Mitgliederversammlung am 27. Juni beantragen.

SG-Geschäftsführer Fynn Holpert habe demnach alle Vereine der ersten und zweiten Bundesliga schriftlich aufgefordert, sich dem Antrag anzuschließen. Auch der unter Manipulationsverdacht stehende Uwe Schwenker, Ex-Manager der Kieler, soll seinen Stellvertreter-Posten räumen. Für eine Abberufung ist eine Dreiviertelmehrheit nötig.

Reiner Witte, Präsident des Handball-Ligaverbandes HBL, reagierte gelassen auf die Abwahlinitiative. "Es kann jeder einen Antrag stellen. Das ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang", sagte der Jurist.


Vorwurf der Befangenheit


Witte wird Befangenheit wegen seiner Freundschaft mit Uwe Schwenker vorgeworfen. Gegen den ehemaligen Manager des THW Kiel, der sein Amt als HBL-Vizepräsidenten ruhen lässt, ermittelt die Kieler Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Manipulationsvorwürfen wegen des Verdachts der Untreue und des Verdachts auf Betrug. Dem deutschen Rekordmeister Kiel wird vorgeworfen, unter anderem das Champions- League-Finale 2007 gegen Flensburg durch Schiedsrichter-Manipulation beeinflusst zu haben. Der Club bestreitet die Vorwürfe.

Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Kiel nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Ermittlungen auf sechs Referees ausgeweitet. Die Schiedsrichter aus Polen, Slowenien und der Ukraine, die die Vorwürfe zurückweisen, stehen unter Verdacht der Beihilfe zum Betrug. Die Unparteiischen hatte die Kieler Champions-League-Spiele gegen Flensburg, Ademar Leon und den FC Barcelona geleitet, in deren Umfeld laut "Spiegel" dubiose Überweisungen und Bargeldabhebungen gefunden worden sind.

Quelle: ntv.de

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