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US Open: Venus Williams krank Lisicki muss nicht kämpfen

Sabine Lisicki zieht bei den US Open kampflos in die dritte Runde ein. Ihre Gegnerin Venus Williams aus den USA muss kurz vor dem Match wegen Krankheit passen. Sie ist an einer Autoimmunkrankheit, dem Sjörgen-Syndrom, erkrankt und hatte schon zuvor über Schmerzen geklagt.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Williams über Schmerzen geklagt

Bereits in der vergangenen Woche hatte Williams über Schmerzen geklagt

(Foto: picture alliance / dpa)

Der erhoffte Tennis-Knaller ist im letzten Moment geplatzt: Nach dem Rückzieher von Venus Williams ist Sabine Lisicki ihrer Fed-Cup-Kollegin Julia Görges kampflos in die dritte Runde der US Open gefolgt. Kurz bevor die frisch gekürte Dallas-Siegerin im Arthur Ashe Stadium von New York zum mit Spannung erwarteten Duell gegen die US-Amerikanerin hätte antreten sollen, musste die ältere der beiden Williams-Schwestern passen. Sie leide an dem Sjögren-Syndrom, einer Autoimmunkrankheit, ließ Venus Williams mitteilen. Damit erreichte Lisicki beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres im vierten Anlauf erstmals die dritte Runde. Dort trifft sie auf Dominika Cibulkova aus der Slowakei oder die Amerikanerin Irina Falconi. "Ich dachte zuerst: Ach ne, schade", sagte Lisicki, "ich hatte mich so auf die Partie gefreut." Und nichts hatte darauf hingedeutet, dass ihre dritte Begegnung mit der siebenmaligen Grand-Slam-Siegerin bei den US Open ausfallen würde. Lisicki hatte sich mit gewohnter Routine in der Umkleide gedehnt und vorbereitet, ebenso wie Williams. "Ich habe Venus noch gesehen, es war alles normal. Deshalb hat mich die Absage ja so überrascht."

Lisicki strotzt vor Selbstvertrauen

"Ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht antreten kann", so die 31 Jahre alte Williams, "aber die Krankheit nimmt mir meine Kraft und verursacht Müdigkeit und Gelenkschmerzen." In der ersten Runde war bei der US-Amerikanerin noch keine Beeinträchtigung sichtbar gewesen, die Absage nahm Lisicki mit gemischten Gefühlen auf. "Ich hatte zwei super Matches gegen sie", sagte die 21 Jahre alte Berlinerin, "es wäre bestimmt wieder so gut geworden." Und Lisicki hatte sich dabei keineswegs als Außenseiterin gesehen, nicht nur, weil Williams verletzungsbedingt in dieser Saison nur vier Turniere gespielt hat. Die Deutsche strotzt derzeit nur so vor Selbstvertrauen.

Sabine Lisicki kann sich freuen. Sie ist ohne Kampf eine Runde weiter.

Sabine Lisicki kann sich freuen. Sie ist ohne Kampf eine Runde weiter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Viele Experten sehen die Tennis-Frau mit den harten Schlägen nun als Geheimfavoritin auf den Turniersieg. "Darüber denke ich gar nicht nach", meinte Lisicki, "ich habe inzwischen aber genug Erfahrung, um mit dem Erwartungsdruck besser umzugehen." Dass sie einen freien Tag geschenkt bekam, nahm Lisicki dann aber doch dankbar an. Schließlich war ihre Anreise zum letzten Grand Slam-Turnier der Saison aufgrund des Wirbelsturms "Irene" turbulent und erst in letzter Minute am Montag erfolgt. "Jetzt habe ich endlich Zeit, meinen Koffer auszupacken", scherzte Lisicki. Sie sollte sich auf einen längeren Aufenthalt in New York einstellen.

Görges und Kerber weiter

Julia Görges und Angelique Kerber folgten Lisicki in die dritte Runde. Die an Nummer 19 gesetzte Görges hatte wenig Mühe beim 6:3, 6:1 gegen die Spanierin Laura Pous-Tio. Am Freitag trifft die 22 Jahre alte Bad Oldesloerin auf die Chinesin Shuai Peng. Die 13. der Setzliste "wird ein sehr hoher Prüfstein", sagte Görges, "aber ich habe keinen Druck, ich bin die Außenseiterin". Kerber musste für ihren 6:3, 4:6, 6:3-Sieg über die an Nummer zwölf gesetzte Polin Agnieszka Radwanska mehr als zwei Stunden lang hart kämpfen und egalisierte mit dem Erfolg ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis von den Australian Open und Wimbledon 2010. Die Weltranglisten-93. trifft am Freitag auf die Russin Alla Kudryawtsewa.

Tags zuvor waren Andrea Petkovic, Mona Barthel und Florian Mayer in die zweite Runde eingezogen. Petkovic setzte sich trotz ihrer Knieprobleme 6:2, 6:2 gegen die russische Qualifikantin Jekaterina Bytschkowa durch. Die Weltranglisten-99. Mona Barthel überraschte mit einem 6:3, 6:4 gegen die an Nummer 32 gesetzte Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez und trifft nun auf die Südafrikanerin Chanelle Scheepers. Auch Florian Mayer ging zufrieden und vor allem in nur 1:16 Stunden extrem schnell wieder vom Platz. Der bestplatzierte deutsche Profi demontierte den Franzosen Adrian Mannarino mit 6:2, 6:0, 6:0 und spielt jetzt gegen den Monegassen Jean-Rene Lisnard.

In den beiden Abendpartien gab es Favoritensiege. Zunächst setzte sich Andy Roddick in der ersten Runde gegen seinen amerikanischen Kollegen Michael Russell mit 6:2, 6:4, 4:6, 7:5 durch. Roddick, der 2003 als letzter Amerikaner bei den US Open triumphierte, bekommt es in der zweiten Runde mit seinem 18-jährigen Landsmann Jack Sock zu tun. Problemlos verlief auch der Zweitrundenauftritt von Maria Scharapowa. Die Weltranglistenvierte bezwang im russischen Duell Anastasija Jakimowa nach nur 70 Minuten mit 6:1, 6:1.

Quelle: ntv.de, dpa

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