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Bronze fast so gut wie Regenbogen Listiger Liss attackiert sich zu Gold

Antritt - Abstand - Sieger: Kurz vor Schluss schüttelte Liss im Scratch die Konkurrenten ab.

Antritt - Abstand - Sieger: Kurz vor Schluss schüttelte Liss im Scratch die Konkurrenten ab.

(Foto: REUTERS)

Ohne den ganz großen Druck können die Deutschen bei der Bahnrad-WM in Paris offenbar besser fahren. Nach zwei verpassten aber beinahe schon eingeplanten Titeln zum Auftakt können die Athleten am zweiten Wettkampftag überzeugen.

Lucas Liss strampelte zum Premieren-Gold, Miriam Welte tröstete die Bronzemedaille über den Verlust des Regenbogentrikots hinweg, der Vierer glänzte mit deutschem Rekord: Die deutschen Bahnrad-Asse sind den großen Erwartungen bei den Weltmeisterschaften in Paris nach dem mauen Auftakt gerecht geworden.

"Ich habe fast alles richtig gemacht, das hat sich ausgezahlt", sagte Liss. Mit dem ersten deutschen WM-Gold im nicht-olympischen Scratch - einer Art Massenrennen - sorgte der 23-Jährige aus Unna für einen Paukenschlag. Nachdem er zehn Runden vor Schluss zu einer vierköpfigen Führungsgruppe aufgeschlossen hatte, düpierte er die Konkurrenz mit einer Attacke in der Schlussrunde und fuhr ungefährdet zum Sieg. Für die deutsche Mannschaft war es nach dem Sieg im Punktefahren der Frauen am Vortag durch Stephanie Pohl (Cottbus) der zweite Triumph in Paris.

Welte: Ziel erreicht

Dagegen verlor Miriam Welte nach dem enttäuschenden vierten Platz im Teamsprint zum Auftakt der Wettkämpfe auch ihren WM-Titel im 500-m-Zeitfahren, trauerte der Goldmedaille aber nicht hinterher. "Ich bin super super happy und sehr zufrieden. Es war für mich das große Ziel, auf das Podium zu kommen", sagte sie.

In 33,699 Sekunden hatte die 28-Jährige aus Kaiserslautern eine gute Zeit auf das Holzoval im Vélodrome National gebracht, sich aber Anastassija Woynowa aus Russland (33,149) und der Australierin Anna Meares (33,425) geschlagen geben müssen. "Anastassija war heute unschlagbar. Mehr war nicht drin."

Im weiteren WM-Verlauf plant Welte noch Starts im Sprint sowie im Keirin. "Ich habe mein Soll erfüllt, alles andere ist Zugabe. Es ist ja bekannt, dass das nicht meine Schokoladen-Disziplinen sind. Ich versuche einfach, Spaß zu haben", sagte Welte.

Flagschiff mit Rekord

Einen starken Eindruck hinterließ der Vierer. Das einstige Flaggschiff des BDR stellte in der ersten Runde in 3:57,116 Minuten einen deutschen Rekord auf. Im Medaillenrennen waren Henning Bommel (Finsterwalde), Theo Reinhardt (Berlin), Kersten Thiele (Göttingen) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) gegen Titelverteidiger Australien aber machtlos und wurden Vierter. Der Titel ging an Neuseeland.

Der Vierer der Frauen mit Punktefahren-Weltmeisterin Stephanie Pohl (Cottbus), Charlotte Becker (Datteln), Mieke Kröger (Bielefeld) und Anna Knauer (Eichstätt) setzte sich im Rennen um den siebten Platz in 4:30,122 Minuten gegen Italien (4:31,448) durch. Gold sicherte sich Australien.

Im Keirin-Männer schlug sich der lange verletzte Olympia-Zweite Maximilian Levy wacker, verpasste als Vierter aber knapp einen Auftritt auf dem Podium. Sprint-Vizeweltmeister Stefan Bötticher (Leinefelde) scheiterte in der zweiten Runde und wurde Achter. Der Vorjahresvierte Joachim Eilers (Köln) schied schon in der ersten Runde aus.

Quelle: ntv.de, jwu/sid

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