Lob von ganz oben Löw ist "großartiger Trainer"
26.06.2008, 12:00 UhrDFB-Präsident Theo Zwanziger hat den ehemaligen Nationalcoach Jürgen Klinsmann zum EM-Finale nach Wien eingeladen und sieht in Joachim Löw eine langfristige Lösung für die Position des Bundestrainers.
"Es ist irgendwie auch sein Finale", sagte Zwanziger in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zu Klinsmann, der für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eine neue Ära eingeleitet hatte. Nachfolger Löw kann sie am Sonntag in Wien krönen.
"Mein Wunsch ist es schon", erklärte Zwanziger zur möglichen Zusammenarbeit mit Löw über 2010 hinaus. "Joachim Löw verkörpert dieses System, er ist ein großartiger Trainer." Einen Rücktritt von Löw bei einem Scheitern nach der EM-Vorrunde hätte er nicht hingenommen. "Das kam überhaupt nicht infrage. Wenn er gesagt hätte, er kann unter diesen Umständen nicht weitermachen, dann hätte ich ihn gebeten, eine Woche darüber nachzudenken. Und ich hätte alles unternommen, ihn umzustimmen", sagte der DFB-Präsident im Interview mit der Welt.
"Das sind keine Streithansel"
Dass ein erneuter K.o. in der Vorrunde zu einem "wort case" geführt hätte, räumte der Verbandschef ein, betonte aber: "Auch den hätten wir bewältigt. Denn wir wussten, dass es zu diesem System keine Alternative gibt. Das Team mit Löw und Bierhoff steht. Es ergänzt sich, das sind alles keine Wichtigtuer und Streithansel. Sie arbeiten konzentriert zusammen. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs."
Zwanziger verteidigte noch einmal die hohen Kosten für dieses Turnier von rund 20 Millionen Euro und die Arbeit von Teammanager Oliver Bierhoff, der größtenteils für die Ausgaben verantwortlich ist: "Bierhoff macht einen ausgezeichneten Job. Er hat bei der EM sehr gute Bedingungen geschaffen, und das hat sich positiv auf das Klima ausgewirkt. Ich habe das selbst gespürt, als ich ein paar Tage im EM-Quartier war."
Der DFB-Präsident versicherte Löw zudem seine Rückendeckung bei einer Entscheidung über den ehemaligen Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters; dieser hatte als Mitglied des DFB-Kompentenzteams nach dem 1:2 gegen Kroatien Mannschaft und den Trainerstab öffentlich kritisiert. "Das war falsch und unklug", sagte der DFB-Präsident: "Es kann nicht sein, dass nach einem Durchhänger in einem Turnier eine Konzeption in Frage gestellt wird, die man aus der Ferne beurteilt und somit im Detail nicht mal kennt. So etwas werden wir nicht zulassen."
Quelle: ntv.de