Sport

Ärzte raten wegen Operation ab Löw reist nicht nach Durban

Vorhang auf für Afrika: Die deutsche Fußball- Nationalmannschaft ist bei der Auslosung zur WM-Qualifikation im Topf der besten Teams gesetzt, aber der Weg nach Südafrika 2010 wird wohl dennoch kein leichter sein. Die als riesige Afrika-Show inszenierte Los-Zeremonie in Durban könnte der DFB-Auswahl für die Ausscheidungsrunde ein schnelles Wiedersehen mit dem alten Rivalen England bescheren. Bundestrainer Joachim Löw konnte die Reise in die zu einer Sicherheitsfestung verwandelten Hafenmetropole am Indischen Ozean wegen einer Zahnoperation kurzfristig nicht antreten, durfte aber erleichtert zur Kenntnis nehmen, dass der DFB-Auswahl ganz dicke Brocken wie Weltmeister Italien sowie Frankreich oder Spanien erspart bleiben.
Auch ohne Löw flog der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit einer illustren Reisegruppe um Teammanager Oliver Bierhoff und Generalsekretär Wolfgang Niersbach nach Südafrika, wo FIFA-Berater Horst R. Schmidt und FIFA-Exekutivmitglied Franz Beckenbauer als deutsche Gesandte schon zuvor eingetroffen waren. "Es geht vor allem darum, einen Eindruck vom Land zu bekommen. Nach der Auslosung steht dann wieder die EM im Fokus", hatte Löw über den Kurztrip in den Kap-Staat gesagt, wo er von Assistent Hans-Dieter Flick vertreten wird. Das DFB-Großaufgebot ist auch als Respektbekundung gegenüber WM-Gastgeber Südafrika zu verstehen, für den die aufwendige Los-Prozedur im Internationalen Congress Centrum von Durban die erste große Nagelprobe sein wird.

1.000 Sicherheitskräfte von Polizei und Militär wurden extra engagiert, um in Durban für Ruhe und Ordnung zu sorgen und die mehr als 3.000 Gäste des Welt-Fußballs zu beschützen. "Die Show wird sich auf höchstem Niveau abspielen - wahrscheinlich dem höchsten, das wir je bei einer Vorrundenauslosung gesehen haben", sagte Weltverbands-Generalsekretär Jrome Valcke. Nach den ständigen Negativschlagzeilen über streikende Bauarbeiter, unzureichende Transportwege und vor allem die gravierende Kriminalitätsrate wollen die Organisatoren den ersten afrikanischen Gastgeber einer Fußball-WM unbedingt im perfekten Licht präsentieren. FIFA-Präsident Joseph Blatter kündigte einen medienwirksamen Besuch der Stadionbaustelle in Durban an.

Auch beim DFB ist man sich der Bedeutung für Südafrika bewusst. "Wir gehen davon aus, dass die Gastgeber es schaffen. Es wird eine ganz andere WM. Damit müssen die Beteiligten, aber auch die Zuschauer rechnen. Es ist Winterzeit, es sind andere Entfernungen. Nach den Straßenfesten in Deutschland wird es aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen sicher ganz anders sein. Aber wir müssen den Kontinent Afrika und dem Land die Chance geben. Wir haben gesehen, was Fußball in Deutschland bewirkt hat - und hoffentlich auch dort bewirken kann", sagte Bierhoff.

Von Arne Richter und Jens Mende, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen