Blumen für die Polizei Lok-Spieler entschuldigen sich
16.02.2007, 13:46 UhrSpieler des Fußball-Bezirksligisten 1. FC Lokomotive Leipzig haben sich am Freitag mit Blumensträußen bei der Polizei für die Ausschreitungen von Hooligans am vergangenen Wochenende entschuldigt. Als Zeichen der Versöhnung bot der Verein ein Benefizspiel gegen eine Polizeiauswahl im Zentralstadion an. "Den Erlös stellen wir dem Fan-Projekt zur Verfügung", sagte Teammanager Peter Milkau.
"Das Geschehen können wir nicht rückgängig machen, aber wir wollen ein unmissverständliches Zeichen gegen die Gewaltausschreitungen setzen", sagte Milkau. Gleichzeitig bekundete er im Namen der gesamten Mannschaft Solidarität mit den Polizisten, die "bei Spielen ihre Gesundheit riskieren", damit in Stadien das Recht eingehalten werde. "Die Polizisten mussten schreckliche Momente erleben", bedauerte Milkau.
Bei den Krawallen waren am vergangenen Samstag 39 Polizisten verletzt worden. Zu den körperlichen Verletzungen kämen psychische Probleme hinzu, sagte Polizeiamtsleiter Heinz Theus. Er kündigte an, alle Maßnahmen zu treffen, um gewaltsame Auseinandersetzungen wie am vergangenen Wochenende künftig zu verhindern: "Wir werden alles dafür tun, dass auf Leipziger Fußballplätzen wieder der Sport die Oberhand hat und nicht solche Verbrecher die Spiele ausnutzen, ihren Adrenalinschub auszutoben", betonte Theus. An die wirklichen Fußballfans appellierte er, sich auch räumlich von den Hooligans zu trennen, um ihnen keinen Schutzraum zu geben.
Vereine werden zur Kasse gebeten
Problemvereine wie der 1. FC Lok müssen möglicherweise künftig für Polizeieinsätze gegen gewaltbereite Hooligans viel Geld auf den Tisch legen. Der sächsische Staatskanzleichef Hermann Winkler (CDU) lässt derzeit entsprechende Möglichkeiten prüfen. "Diese Ausgaben sind den Bürgern nicht mehr zumutbar", sagte Winkler dem Nachrichtenmagazin "Focus". Selbst eine Vereinspleite soll in Kauf genommen werden.
Winkler hatte eine solche Kostenbeteiligung bereits im November 2006 nach Randalen in Zwickau und Plauen gefordert. Der frühere Präsident des Landessportbundes Sachsen (LSB) sieht zudem die Justiz gefordert. Für Leute, wie man sie in Leipzig erlebt habe, brauche man kein Geld für Sozialisierungsmaßnahmen auszugeben. Das seien "Kriminelle, die die ganze Härte des Gesetzes spüren müssen".
Quelle: ntv.de