Titelträger im ViertelfinaleLuke Littler wird nach Zittersieg bei Darts-WM ausgebuht

Nach drei ungefährdeten Siegen wird Luke Littler bei der Darts-WM erstmals gefordert: Im Achtelfinale gegen Ex-Champion Rob Cross gewinnt der Titelverteidiger 4:2, wird ausgebuht und giftet anschließend in Richtung der Zuschauer.
Luke Littler ist angefressen. Nachdem der 18-Jährige den Matchdart zum 4:2 gegen Rob Cross ins Ziel setzt, jubelt der amtierende Darts-Weltmeister mit jeder Menge Wut im Bauch in Richtung der 3000 Zuschauer im Londoner Alexandra Palace. Diese Bühne gehört mir. Egal, ob ihr für mich oder gegen mich seid. Hier regiert Luke Littler. Das ist das Statement, das der Dominator der Darts-Welt mit diesem Sieg im Achtelfinale der Weltmeisterschaft offensichtlich platzieren will.
Der Sieg gegen Cross war ein hartes Stück Arbeit. Eine Zitterpartie. Cross bekommt beim Stand von 2:3 in den Sätzen und 2:1 in den Legs einen Dart auf Doppel 20, um das Match in den Entscheidungssatz zu hieven. Millimeter fehlen "Voltage" für den Satz-Ausgleich. Das Publikum ist zu diesem Zeitpunkt längst klar auf Seiten von Außenseiter Cross. Am Ende erntet Littler nach seinem verwandelten Matchdart sogar laute Buhrufe. Daraufhin lässt sich der 18-jährige Engländer zu einer Wut-Aussage hinreißen. "Glaubt mir, das stört mich nicht", ruft Littler den buhenden Zuschauern mit hochrotem Kopf entgegen. "Ihr kauft Tickets, um mich zu sehen. Ihr bezahlt mein Preisgeld, also danke, danke für mein Geld."
Nach dem Zittersieg hat Littler, der einen herausragenden 106-Punkte-Schnitt spielt, jetzt erstmal zwei Tage und den Jahreswechsel Zeit, um Dampf abzulassen. Am 1. Januar kommt "The Nuke" (Die Atomwaffe) zurück auf die Bühne des Alexandra Palace in London. Dann wartet entweder sein englischer Landsmann Luke Woodhouse oder der Pole Krzysztof Ratajski. Alles andere als ein klarer Sieg von Littler wäre eine dicke Überraschung.
"Heavy Metal" makellos ins Viertelfinale
Im ersten Achtelfinale hatte sich zuvor Martin-Schindler-Bezwinger Ryan Searle mit 4:0 gegen James Hurrell durchgesetzt. Damit untermauerte "Heavy Metal", wie Searle wegen seiner schweren Dartpfeile genannt wird, seine makellose Bilanz. Auf dem Weg ins WM-Viertelfinale hat der Engländer nicht einen einzigen Satz abgegeben: 3:0 gegen Chris Landman, 3:0 gegen Brendan Dolan, 4:0 gegen Martin Schindler, 4:0 gegen James Hurrell. Nach vier Spielen steht Searle bei schier unglaublichen 14:0-Sätzen und 42:11-Legs. Das kann selbst Luke Littler nicht toppen.
Am heutigen Dienstag werden die übrigen sechs Achtelfinalduelle ausgespielt. Im Fokus steht dabei das zweite Spiel der Abendsession: Michael van Gerwen trifft im Duell der mehrfachen Weltmeister auf Gary Anderson. Es ist das 75. Duell bei einem offiziellen Turnier zwischen den beiden Darts-Legenden.