Sport

"Und dann ist es Scheiße" Mächtige Krise macht DSV-Adler völlig ratlos

An Lake Placid 2025 erinnern sich die DSV-Adler wohl nicht so gerne.

An Lake Placid 2025 erinnern sich die DSV-Adler wohl nicht so gerne.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

Sie suchen ihre Form und finden sie nicht: Die DSV-Adler springen im Weltcup von Lake Placid nur hinterher. Am Ende ist Andreas Wellinger mit dem 16. Platz bester Deutscher. Und vor allem ist er genervt.

Andreas Wellinger schüttelte fassungslos den Kopf und schlug seine Ski gegen den Helm, seine Kollegen suchten fluchend nach Erklärungen: Die deutschen Skispringer sind in Übersee untergegangen und stecken zweieinhalb Wochen vor WM-Beginn tief in der Krise. Beim Weltcup in Lake Placid war Wellinger als 16. bester Deutscher - schlechter waren die DSV-Adler auf einer Großschanze zuletzt vor 14 Jahren.

"Gerade nervt es mich extrem", sagte der zweimalige Olympiasieger Wellinger in der ARD, nachdem er beim Sieg des Norwegers Johann Andre Forfang wieder weit hinterhergeflogen war: "Im Skispringen ist vieles nicht greifbar. Etwas zu erklären, ist das eine. Das dann umzusetzen, etwas anderes. Ich muss mir wieder die Leichtigkeit erarbeiten."

"Ich habe irgendwie das Gefühl verloren"

Andere besitzen vor der WM in Trondheim (ab 26. Februar) diese Leichtigkeit: Forfang siegte mit Sprüngen auf 130,5 und 121,0 Meter (259,5 Punkte), für Norwegen war es der erste Sieg seit über einem Jahr. Knapp hinter Forfang lagen die Österreicher Jan Hörl (256,6) und Daniel Tschofenig (255,0), der Sieger der Vierschanzentournee.

Mehr zum Thema

In Abwesenheit des fünfmaligen Saisonsiegers Pius Paschke, der nach einer Pleitenserie in der Heimat geblieben war, im Olympiaort von 1932 und 1980 war Wellinger noch der klar beste DSV-Adler. Nach dem ersten Durchgang auf der Schanze, auf der er 2023 seine sechsjährige Siegflaute beendet hatte, war er Elfter, fiel dann aber noch deutlich zurück. Weiter hinten platziert war ein bester deutscher Skispringer im Weltcup abseits von Flugschanzen zuletzt im Dezember 2010 in Lillehammer, als Michael Neumayer 19. wurde. Zwei Wochen später kam Stephan Hocke in Engelberg wie nun Wellinger auf Platz 16.

Bei den weiteren Deutschen hinter Wellinger herrschte wieder einmal Frust pur. Philipp Raimund als 21., Karl Geiger als 24. und Stephan Leyhe als 26. blieben erneut weit hinter ihren Fähigkeiten und Ansprüchen zurück. Felix Hoffmann verpasste als 31. den zweiten Durchgang. "Ich habe irgendwie das Gefühl verloren. Dann fliegt es nicht und dann ist es scheiße", sagte Raimund. Und auch Geiger sah wieder "einen Schritt zurück, das ist ziemlich bitter. Es ist gerade ein saumühsamer Prozess für das gesamte Team." Bis Trondheim braucht es nun ein kleines Wunder. Vielleicht findet ja Paschke daheim die Lösung.

Quelle: ntv.de, ses/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen