Medaillenschmied Tochtachunow "Mafia on Ice" in Salt Lake
05.08.2002, 14:17 UhrIm Skandal um die Eiskunstlauf-Entscheidungen bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City äußerte sich nun der suspendierte Präsident des französischen Eislauf-Verbandes, Didier Gailhaguet. Er nannte die Vorkommnisse ein „Komplott“.
Das französische Tanzpaar Marina Anissina/Gwendal Peizerat habe seine Goldmedaille „auf dem Eis gewonnen“, sagte Gailhaguet in Anwesenheit der Olympiasieger im südfranzösischen Arles: „Diese so genannte Affäre ist abenteuerlich.“
Das Paar sei nach Salt Lake City drei Monate in den USA bei Eis-Shows aufgetreten, ohne von den Ermittlern behelligt worden zu sein, erläuterte Gailhaguet.
Er kündigte gleichzeitig an, er werde keine Berufung gegen die dreijährige Sperre einlegen, die von der Internationalen Eislauf-Union (ISU) gegen ihn verhängt worden war. Gailhaguet hatte zuvor erklärt, „vor, während und nach den Winterspielen keinen Kontakt zu dem russischen Mafia-Boss Alimsan Tochtachunow gehabt“ zu haben.
Diesem wird von US-Staatsanwälten vorgeworfen, er habe den Sieg des russischen Paars Elena Bereschnaja und Anton Sicharulidse und im Gegengeschäft den Erfolg von Anissina/Peizerat betrieben.
Tochtachunow, den er im Frühjahr 2000 einmal wegen einer möglichen Eishockey-Partnerschaft gesprochen habe, nannte Gailhaguet einen „fabulierenden gefährlichen Clown“.
Quelle: ntv.de