Säen und ernten Magath soll bleiben
25.02.2004, 12:42 UhrDer VfB Stuttgart will seinen erfolgreichen Teammanager Felix Magath um zwei weitere Jahre bis 2007 an sich binden. Präsident Erwin Staudt sagte vor dem Champions-League- Spiel des Fußball-Bundesligisten gegen den FC Chelsea: "Wir werden dem Trainer anbieten, seinen Vertrag mit meiner Laufzeit als Präsident zu verknüpfen", kündigte der frühere Vorsitzende von IBM Deutschland an. Er habe mit Magath bereits darüber gesprochen.
Der 50 Jahre alte Chefcoach soll auch in Zukunft eine große Machtfülle erhalten. Von der Einstellung eines Managers hält Staudt bekanntlich nichts. "Das funktioniert bei anderen Vereinen auch - nämlich dort, wo der Trainer eine starke Persönlichkeit ist." Staudt selbst hat einen Vertrag als hauptamtlicher Vereinspräsident bis zur nächsten Mitgliederversammlung in drei Jahren.
Genau seit drei Jahren ist Magath nun beim VfB und hat aus dem einstigen Abstiegskandidaten eine Spitzenmannschaft geformt. Der frühere Hamburger hatte stets betont, dass seine Vertragsverlängerung erst ein Thema sei, wenn die Zukunft wichtiger Spieler geklärt sei.
Mit Ausnahme von Torwart Timo Hildebrand, dessen Bleiben als gesichert gilt, und Marcelo Bordon (2005 zu Schalke 04) haben alle "Jungen Wilden" unterschrieben. Doch der Teammanager mit dem Hang zum Perfektionismus lässt sich Zeit und beklagte zuletzt "Widerstände" im Verein.
Als ein "enormes Risiko" bezeichnete Staudt die Weichenstellungen in den vergangenen Monaten. Vor allem die neuen Kontrakte für die Jung-Nationalspieler Kevin Kuranyi und Andreas Hinkel sowie die Verpflichtungen der beiden Schweizer Marco Streller und Hakan Yakin für insgesamt 5,5 Millionen Euro Ablöse haben eine großen Teil der etwa 20 Mio. Einnahmen aus der Champions League verschlungen.
"Wenn wir uns nicht wieder für das internationale Geschäft qualifizieren, hat das Konsequenzen", betonte der VfB-Präsident. "Dann würden uns zusätzliche Einnahmequellen fehlen, und wir müssten darüber nachdenken, wie wir unsere Kosten fortführen könnten".
Mit den Personalentscheidungen haben sich Staudt und Magath auch gegen Finanzchef Ulrich Ruf durchgesetzt, der mit den Geldern lieber die roten Zahlen (etwa 16 Millionen Euro) reduziert hätte. "Unsere Schulden haben sich zumindest nicht vergrößert - trotz der Investitionen", umschrieb Staudt die finanzielle Situation beim deutschen Vize-Meister, spricht aber auch von einer deutlichen Entspannung am Kapitalmarkt.
Quelle: ntv.de