Sport

VfL Wolfsburg Magath will weiter beides

Felix Magath ist nicht nur als passionierter Schachspieler bekannt, sondern hat offensichtlich auch Spaß am Pokern. Der mächtige Mann beim VfL Wolfsburg nutzt die glänzende Situation in der Fußball-Bundesliga, um seine Vorstellungen für die Zukunft umzusetzen.

Der 55-Jährige will nun doch als Trainer und Manager weiterarbeiten, aber einen Assistenten engagieren, der ihm den lästigen Kleinkram abnimmt. "Ich denke, dass ich mit dieser Doppel-Funktion jetzt ganz gut zurechtgekommen bin und gedenke diese Funktion daher auch nicht aufzugeben", sagte Magath.

Nur Hilfe beim Bürokram

Noch im Dezember hatte der 55-Jährige gesagt, dass er sich in der kommenden Saison auf seinen Job als Trainer konzentrieren wolle. Die Belastung durch die vielen Wettbewerbe sei zu viel. Nun erklärte Magath: "Ich brauche lediglich Unterstützung in bürokratischen und administrativen Dingen, jemanden der mich da unterstützt, der mit mir die Dinge angeht." Offensichtlich reicht ihm die Mitarbeit des ehemaligen VfL-Spielers Pablo Thiam nicht, der offiziell als Assistent der Geschäftsführung tätig ist.

Der derzeit als Geschäftsführer Lizenzfußball firmierende Magath ist beim VfL so einflussreich wie kein anderer Trainer der Liga und besitzt offenbar gute Drähten zur Führung des Volkswagen-Konzerns, dem der VfL-Profibereich zu 90 Prozent gehört. Er kann wohl von einer vorzeitigen Verlängerung des bis 2010 laufenden Vertrags ausgehen, zumal Aufsichtsratsmitglied Stephan Grühsem bereits öffentlich kundgetan hatte, dass dieses Thema Priorität habe.

Kann sich Vertragsverlängerung gut vorstellen

Er selber könne sich die Verlängerung ebenfalls "sehr gut vorstellen", sagte Magath nun: "Da wird es in nächster Zeit Gespräche geben." Er schränkte jedoch ein: "Es muss vorab aber geklärt werden, wie es in der nächsten Saison weitergeht. Auch da stehen Entscheidungen an." Offen ist die Frage, ob weiter in die Mannschaft investiert wird oder der Konzern angesichts der Wirtschaftskrise auch beim VfL sparen will.

Magath selber betrifft das kaum, seine Position könnte kaum besser sein. Er hat den jahrelang gegen den Abstieg kämpfenden Verein mit Millionen-Investitionen umgebaut und bereits im ersten Jahr in den Uefa-Cup geführt. Derzeit liegt der VfL nach sieben Siegen in Serie auf Rang zwei, liegt gemeinsam mit Rekordmeister FC Bayern nur einen Punkt hinter Tabellenführer Hertha BSC und gilt inzwischen als Meisterschaftsanwärter.

"Ich kann nur sagen, dass die Tätigkeit hier in Wolfsburg mir Spaß bereitet, wir ja auch jetzt ganz erfolgreich sind", sagte Magath. "Ich habe in den letzten zwei Jahren hier viel Spaß gehabt mit dem Team, auch wenn das manchmal nicht immer so nach außen dringt. Solch eine Arbeit wie hier findet man nicht überall."

Quelle: ntv.de, Michael Rossmann, dpa

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