Nachfolge von Doll Magath zweifelt noch
01.02.2007, 06:16 UhrFelix Magath hat sich noch nicht entschieden, ob er Nachfolger des entlassenen Trainers Thomas Doll beim Hamburger SV werden will. Vor der zweiten Verhandlungsrunde zwischen dem Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga und dem ehemaligen Bayern- Coach am Donnerstagnachmittag sagte er dem "Hamburger Abendblatt": "Das Angebot des HSV kommt für mich sehr früh. Ich weiß so kurz nach der Entlassung in München noch gar nicht, ob ich jetzt schon wieder bereit bin, sofort einen neuen Job zu übernehmen. Der HSV ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mit keinem anderen Verein wäre ich in dieser Situation überhaupt in Verhandlungen eingetreten." Geld spiele bei seiner Entscheidung keine Rolle, sagte der 53-Jährige.
Der ehemalige HSV-Profi war bereits von Oktober 1995 bis Mai 1997 Trainer in Hamburg. Ein HSV-Sprecher sagte n-tv: "Wir können nicht bestätigen, dass Felix Magath bereits neuer Trainer beim HSV ist."
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung steht der ehemalige Schalke- und Hertha-Trainer Huub Stevens als Alternative zur Verfügung, falls Magath absagt. Stevens trainiert derzeit den niederländischen Erstligisten Kerkrade, könnte aber sofort nach Hamburg wechseln. Bereits am Freitag will die Club-Führung einen neuen Trainer präsentieren, der die Mannschaft auf die Partie am Samstag bei Hertha BSC vorbereitet.
"Bedauern die Entscheidung"
Fußball-Bundesligist Hamburger SV hatte am Donnerstagmorgen die Trennung von Trainer Thomas Doll bestätigt. "Wir bedauern diese Entscheidung", sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann. "Wir waren überzeugt, die Wende mit Thomas Doll zu schaffen. Nach den Eindrücken und Ergebnissen der vergangenen beiden Spiele mussten wir jetzt aber reagieren."
Neben Doll trennt sich der HSV auch von Co-Trainer Ralf Zumdick und Torwart-Trainer Ronny Teuber. Der erst in der Winterpause als Assistent von Doll in den Trainerstab berufene Michael Schröder kehrt zurück in die Scouting-Abteilung des Vereins. Der ebenfalls umstrittene Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, dessen Transferpolitik in der Kritik steht, bleibt dagegen im Amt.
Doll erschien Donnerstagmorgen in der AOL-Arena, um sich von der Mannschaft zu verabschieden. "Natürlich bin ich sehr traurig. Ich hatte zweieinhalb schöne Jahre beim HSV. Ich hoffe, dass die Mannschaft schnell die Kurve bekommt", sagte der scheidende Coach.
Die Trennung von Doll war bei einer gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat in der Nacht nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Energie Cottbus beschlossen worden. Tabellenschlusslicht HSV hat in 19 Bundesliga-Spielen dieser Saison lediglich einmal gewonnen. Doll hatte den Cheftrainer-Posten am 18. Oktober 2004 als Nachfolger von Klaus Toppmöller angetreten. Vom letzten Tabellenplatz führte er das Team zunächst bis in den UEFA-Cup und in der darauf folgenden Saison gar in die Champions League. In der laufenden Serie droht dem Gründungsmitlied der Bundesliga jedoch der erstmalige Abstieg aus dem Oberhaus.
Laut Vertrag steht Doll bei einer fristlosen Trennung eine Abfindung in Höhe von 900.000 Euro zu.
Quelle: ntv.de