Jürgen Klopp hat das lange Schweigen über seine Zukunft als Trainer des Fußball-Zweitligisten FSV Mainz 05 gebrochen und nach monatelangen Spekulationen wieder einmal einen Sonderweg beschritten: Schafft sein Klub die sofortige Rückkehr in die Bundesliga, verlängert sich der Vertrag des 40-Jährigen um eine weitere Saison. Verpassen die derzeit auf dem dritten Aufstiegsrang platzierten Rheinhessen den Aufstieg, geht die Ära Klopp am 18. Mai unwiederbringlich zu Ende.

"Ich freue mich riesig, dass wir uns so verständigt haben. Das ist eine vernünftige, aber auch emotionale Entscheidung", sagte der seit dem 28. Februar 2001 am Bruchweg tätige 05-Cheftrainer.

Kein Plan B

Klopp hat keine Lust mehr aufs Fußball-Unterhaus, er will einer von 18 Erstliga-Trainern sein. "Ich habe nicht vor, woanders in der 2. Liga zu arbeiten", betonte er. Sein am 30. Juni auslaufender Vertrag lockte Interessenten. Der Hamburger SV buhlte um ihn, doch der gebürtige Schwabe sagte am Dienstag ab.

Auch bei Bayern München stand Klopp auf der Kandidatenliste als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld. "Ich nenne keine Namen der Clubs, mit denen ich gesprochen habe", erklärte der Sonnyboy der Trainer-Gilde, der seit "ein paar mehr Tagen" die Entscheidung pro Mainz getroffen hatte. "Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als die Zusammenarbeit fortzusetzen", meinte Klopp, der angeblich auch keinen Plan B in der Tasche hat: "Ich setze voll auf Aufstieg."


Fast zwei Jahrzehnte Mainz

Mainz 05 ist die "große Liebe" Klopps, der seit fast 20 Jahren für die Rheinhessen am Ball ist. Erst als Spieler in 325 Zweitligaspielen und seit dem 28. Februar 2001 als Trainer. Unter ihm reifte die "Graue Maus" zur Zweitliga-Spitzenmannschaft, nach zwei vergeblichen Versuchen gelang im dritten Anlauf schließlich der Aufstieg.

Das Fußball-Oberhaus bereicherten die Mainzer drei Jahre, ehe es nach der letzten Saison wieder zurück in Liga 2 ging. Nun will der Klub zurück in die 1. Liga – mit Jürgen Klopp.