Berühmter Opa schaffte das nicht Mann in Gelb überragt Rad-verrückte Familie
28.06.2021, 08:14 Uhr
Als Enkel einer Radlegende kann Siegen zur Pflicht werden.
(Foto: AP)
Sein Großvater ist eine Legende, sein Vater ebenfalls. Nun beweist Mathieu van der Poel, dass er die Hoffnungen auf die dritte Generation der wohl erfolgreichsten Radsport-Familie der Welt erfüllen kann. Bei der Tour de France rast er ins Gelbe Trikot. Und schafft damit etwas, was seinem Opa nicht gelang.
Mathieu van der Poel stammt aus der über drei Generationen wohl erfolgreichsten Radsport-Familie der Welt, mit seinem Ritt ins Gelbe Trikot bei der Tour de France hat sich der 26 Jahre alte Niederländer aber wie schon sein Vater vom berühmtesten Mitglied der Verwandtschaft abgesetzt. Während sein Großvater, der legendäre Franzose Raymond Poulidor, trotz aller Erfolge nie das Gelbe Trikot trug, darf der Junior nun wie sein Vater Adrie van der Poel zumindest ein Gelbes Trikot sein Eigen nennen.
"Da ist ein Traum wahr geworden. Von diesem Szenario hätte man nur träumen können", sagte Mathieu van der Poel, der seine erste große Rundfahrt überhaupt bestreitet, nach dem Etappensieg auf der zweiten Etappe an der Mur-de-Bretagne: "Als mein Team mir im Ziel sagte, dass ich auf jeden Fall Gelb habe, war das ein unglaublich emotionaler Moment."
Van der Poel war den Top-Favoriten im Ziel der 183,5 Kilometer langen zweiten Etappe enteilt. Zuvor hatte er über eine Zeitbonifikation den Grundstein für die Gesamtführung gelegt. Die Entscheidung fiel im "L'Alpe d'Huez der Bretagne", das gleich zweimal erklommen werden musste. Klassiker-Jäger van der Poel, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Primoz Roglic (Jumbo-Visma) sicherten sich bei der ersten Überquerung Bonussekunden. Im Finale schlug dann erneut die Stunde von van der Poel, seiner Attacke konnte niemand folgen. Im Ziel hatte er letztlich sechs Sekunden Vorsprung auf das favorisierte slowenische Duo.
Der Opa wird geehrt
Der 2019 im Alter von 83 Jahren verstorbene Poulidor hatte 14-mal die Tour bestritten, sieben Etappen gewonnen und achtmal das Gesamtpodium erreicht, jedoch nie Gelb getragen. Zu Ehren "Poupous" kleidete sich van der Poels Alpecin-Fenix auf der ersten Etappe am Samstag in ein Trikot im ikonischen Gelb-Violett von Poulidors berühmter Mercier-Mannschaft - am Sonntag siegte der Enkel aber im gewohnten Dunkelblau.
Adrie van der Poel, der 62-jährige Schwiegersohn Poulidors, bestritt die Tour zehnmal, gewann zwei Etappen und trug 1984 auf seiner dritten Rundfahrt das "Maillot jaune" - allerdings nur für einen Tag. Damit dürfte sich Mathieu nun nicht begnügen.
Quelle: ntv.de, ara/sid