Zweite Tour-Etappe ohne Chaos Van der Poel siegt und fährt ins Gelbe Trikot
27.06.2021, 17:52 Uhr
Einmal die Hand heben bitte, wer das Gelbe Trikot übernehmen möchte.
(Foto: Pool via REUTERS)
Nach den schockierenden Stürzen zum Tour-Auftakt verläuft die zweite Etappe der Frankreich-Rundfahrt in dieser Hinsicht erfreulich unspektakulär. Dennoch ist es im Ziel aufregend - weil Julian Alaphilippe das Gelbe Trikot schon nach einem Tag wieder abgeben muss.
Der niederländische Radprofi Mathieu van der Poel hat die zweite Etappe der 108. Tour de France gewonnen und sich damit das Gelbe Trikot des Gesamtführenden geholt. Der 26-Jährige vom Team Alpecin Fenix setzte sich nach 183,5 Kilometern zwischen Perros-Guirec und Mur-de-Bretagne mit sechs Sekunden Vorsprung auf Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und dem Vorjahreszweiten Primoz Roglic (beide Slowenien/Jumbo-Visma) durch.
Van der Poel war auf dem gut zwei Kilometer langen Schlussanstieg mit durchschnittlich 6,9 Prozent Steigung im Alpe d'Huez der Bretagne nicht zu stoppen. Am Vortag hatte er beim Finale furioso noch gegen Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) das Nachsehen. So erfreuten sich die Gastgeber nur einen Tag am Gelben Trikot ihres Weltmeisters. Allerdings dürfen sie auch ein Stück weit den ersten Sieg von van der Poel für sich reklamieren. Schließlich trägt der niederländische Cross-Weltmeister die Gene seines 2019 verstorbenen Großvaters Raymond Poulidor.
"Ich habe ein bisschen gepokert. Schon bei meinem ersten Antritt habe ich alles gegeben, denn ich brauchte für das Gelbe Trikot die Bonussekunden. Ich wusste, das ist meine letzte Chance auf Gelb", sagte van der Poel, der nun acht Sekunden vor Alaphilippe und 13 Sekunden vor Pogacar liegt. "Ich habe an meinen Großvater gedacht", fügte der Cross-Weltmeister hinzu. Achtmal hatte es Poulidor in Paris auf das Treppchen geschafft, aber nie konnte er die Rundfahrt gewinnen.
Auftaktsieger Julian Alaphilippe kam auf Platz fünf und verlor damit die Gesamtführung. Bester Deutscher war Emanuel Buchmann (Ravensburg/Bora-hansgrohe), der eine starke Leistung bot und als 22. zeitgleich mit Alaphilippe ins Ziel kam. Von den großen Favoriten auf den Gesamtsieg verlor der Brite Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) als 28. (+0:23 Minuten) Zeit.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa