Fünfter Deutscher in Runde 2Martin Schindler startet perfekt in die Darts-WM - nur Ed Sheeran fehlt
Von Kevin Schulte
Erst ausgeglichen, danach eine Machtdemonstration: Deutschlands bester Dartspieler Martin Schindler zieht bei der WM in London souverän in die zweite Runde ein. Sein Gegner musste auf seinen prominenten Fan verzichten.
Der deutsche Hoffnungsträger Martin Schindler hat seine Auftakthürde bei der Darts-WM in London souverän gemeistert. Der 29-Jährige besiegte den Engländer Stephen Burton am Mittwochabend im Alexandra Palace mit 3:1 und zog als fünfter Deutscher in die 2. Runde ein. Dort bekommt es die deutsche Nummer eins am Sonntag mit dem Iren Keane Barry oder Tim Pusey aus Australien zu tun.
Die Partie begann für Schindler mit einem souveränen 3:1 im ersten Satz. Im zweiten Durchgang steigerte sich Stephen Burton allerdings. Der Engländer, der gegen Schindler um den Verbleib auf der Profitour gespielt hat, schnappte sich den zweiten Satz mit 3:0. Schindler war im Scoring ordentlich unterwegs, hatte aber dennoch mit zu vielen Ausreißern in das 5er-Feld zu kämpfen. Ein Problem, das der Weltranglisten-13. seit geraumer Zeit mit sich herumschleppt. In den ersten beiden Sätzen ist Schindler in den sieben gespielten Legs 13-mal (!) in die Single- oder Triple-5 abgerutscht.
Ab dem dritten Satz wurden es etwas weniger Abrutscher. Und Schindler spielte plötzlich klar dominant. Burton konnte das Niveau des besten deutschen Dartprofis nicht mehr mitgehen. Der dritte und vierte Satz waren fast eine Machtdemonstration, nach dem Motto: Bis hierhin, Stephen Burton, aber nicht weiter.
Schindler verweigert Interview
Der 38-jährige Fensterputzer Burton musste anders als im Vorjahr auf einen prominenten Unterstützer verzichten: Bei seinem WM-Spiel im Vorjahr war Ed Sheeran im Publikum - und exte unter dem Gejohle der Fans ein Bier. Der englische Popstar ist großer Fan des Fußballklubs Ipswich Town und seit 2024 sogar Anteilseigner. Burton kommt aus Ipswich. So entstand eine große Randgeschichte der vergangenen Darts-WM.
Die größte Randgeschichte dieses Abends produzierte aber Schindler, der sowohl vor als auch nach dem Spiel dem übertragenden Sender Sport1 das obligatorische Interview verweigerte. Offenbar ist der Deutsche mit der Berichterstattung des Senders nicht einverstanden. Streamingdienst DAZN und dem britischen Sender Sky Sports stand Schindler dagegen Rede und Antwort.
An den sechs Turniertagen zuvor hatten vier weitere Deutsche bereits ihr Ticket für die zweite Runde gebucht: Debütant Arno Merk, Ex-WM-Halbfinalist Gabriel Clemens, der deutsche Rekordteilnehmer Max Hopp und Vorjahres-Achtelfinalist Ricardo Pietreczko. Einzig Debütant Lukas Wenig und völlig überraschend der hochtalentierte Niko Springer sind im Auftaktspiel gescheitert. Am Donnerstagabend steigt mit Dominik Grüllich der letzte der acht Deutschen ins Turnier ein. Gegen den Niederländer Jermaine Wattimena ist der 23-jährige Bayer aber klarer Außenseiter.