Sport

Training in Sao Paulo Massa vor Hamilton

Felipe Massa hat das erste Kräftemessen im WM-entscheidenden Saisonfinale mit Titelfavorit Lewis Hamilton klar für sich entschieden. Mit Platz eins und zwei im zweigeteilten Formel-1-Training ließ der Ferrari-Verfolger zum Auftakt des Großen Preises von Brasilien seinen McLaren-Mercedes-Kontrahenten jeweils hinter sich.

Der Brite belegte die Ränge zwei und neun. Massa unterstrich mit seinem heißen Auftritt im 16 Grad kalten Sao Paulo zwar seine Siegchancen beim Heimrennen, große Hoffnungen auf ein WM-Wunder kann sich der Brasilianer angesichts von sieben Punkten Rückstand dennoch nicht machen.

Renault-Pilot Fernando Alonso drehte im zweiten Durchgang auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs die schnellste Runde. Der zweifache Champion aus Spanien erzielte dabei in 1:12,296 Minuten auch die Tagesbestzeit. Massa hatte am Vormittag 1:12,305 Minuten vorgelegt. Lag ihm im ersten Duell Hamilton mit 0,190 Sekunden Rückstand noch relativ dicht auf den Fersen, so blieb der Silberpfeil-Star am Nachmittag knapp eine halbe Sekunde langsamer.

Vettel bester Deutscher

"Sicher nicht unser bester Freitag des Jahres - wobei die Reihenfolge von heute wohl kaum das Kräfteverhältnis vom Sonntag darstellt", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem "Finale furioso" dennoch entspannt. Schließlich dient dieses Training nur der Abstimmung der Autos und Hamilton (94 Punkte) hat einen komfortablen Vorsprung vor Massa (87). Selbst wenn der Lokalmatador am Sonntag (Start: 18.00 Uhr MEZ) gewinnen sollte, reicht dem McLaren-Mercedes-Mann ein fünfter Rang. Wird Massa Zweiter, genügt Hamilton der siebte Platz.

Sebastian Vettel (Heppenheim) war als Sechster im zweiten Training der insgesamt beste Deutsche. Zu Beginn kam der Monza-Sieger im Toro Rosso als 17. allerdings kaum auf Touren. Nico Rosberg (Wiesbaden) wurde im Williams-Toyota Zwölfter und Achter. BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach) belegte im "Autodromo Jos Carlos Pace" die Plätze 9 und 13. Adrian Sutil (Gräfelfing) landete im Force-India jeweils auf Rang 19.

Angesichts seines Punkte-Polsters ist Hamilton für fast alle Formel-1-Kollegen der große Titelfavorit. Aber Kumpeltyp Massa genießt mit Abstand die meisten Sympathien. "Ich würde mein Geld auf Lewis setzen. Er wird den Sack zumachen", legte sich Heidfeld eindeutig fest. "Aber Felipe wäre mir lieber, da ich besser mit ihm zurechtkomme und wir gemeinsam bei Sauber fuhren. Ich mag ihn sehr." Red-Bull-Pilot David Coulthard urteilte: "Lewis ist klar im Vorteil."

Hamilton hat "aus dem Ganzen gelernt"

Im Vorjahr verspielte Hamilton zwar einen gleich großen Vorsprung nach Fahrfehlern und einem technischen Defekt, aber er befürchtet nicht, dass sich dieses Desaster wiederholen könnte: "Ich habe aus dem Ganzen gelernt", versicherte der 23-Jährige gelassen.

Die sieben Punkte, die fahrerische Klasse sowie der schnelle und zuverlässige Silberpfeil sind die Hauptargumente für die Fahrer, auf Hamilton zu setzen. Vettel führt dessen "bessere Ausgangslage" als Hauptgrund ins Feld: "Lewis ist Favorit, und wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird er Weltmeister." Sutil drückt seinem "guten Freund" auch aus persönlichen Gründen die Daumen. "Ich denke, Lewis packt es."

Selbst die Brasilianer sehen den Briten trotz gewisser landsmannschaftlicher (Zwangs)-Sympathien klar im Vorteil. "Lewis ist sehr stark, so stark wie Felipe, und in einer relativ komfortablen Situation", sagte Nelson Piquet (Renault). Für Rubens Barrichello (Honda) steht Massa "eigentlich vor einer 'mission impossible'. Aber Kimi Räikkönen glückte dies im Vorjahr. Felipe muss das Rennen gewinnen und dann sehen, was passiert."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen