Radsport - Dopingverdacht Mazzoleni kündigt bei Astana
16.07.2007, 17:20 UhrDer unter Dopingverdacht stehende Eddy Mazzoleni dementiert Berichte über seinen Rücktritt vom Radrennsport: "Es ist nicht richtig, dass ich aufhöre. Ich habe mich lediglich entschlossen, meinen Vertrag mit Astana aufzulösen", erklärt der der Radprofi der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Er habe dies getan, um dem Team und seinen Profi-Kollegen nicht zu schaden. Zuvor hatten italienische Medien unter Berufung auf eine Astana-Mitteilung Mazzolenis Rückzug vom Radrennsport gemeldet.
Der Dritte des diesjährigen Giro d'Italia schien durch die Ermittlungen der italienischen Antidoping-Kommission und der Staatsanwälte in die Enge getrieben. "Ich warte das Urteil des Nationalen Olympischen Komitees ab, erst danach werde ich eine Entscheidung treffen", betonte der 33-jährige Profi. Wenn es positiv ausfalle, fahre er weiter.
Mazzoleni ist in die Operation "Oil for Drug" verwickelt. Seit dem 29. Juni ist er vorläufig suspendiert. Die Antidoping-Kommission in Rom wirft Mazzoleni EPO-Doping vor. Die italienische Gesundheits-Polizei hatte am 27. April 2004 vor dem Rad-Klassiker Lüttich-Bastogne ein Telefongespräch von ihm mit dem mutmaßlichen Dopingarzt Carlo Santuccione abgehört. Darin habe er mit dem Mediziner über EPO-Doping gesprochen: "Ich habe 4.000 Einheiten unter die Haut gespritzt", soll Mazzoleni gesagt haben.
Außerdem bezog er sich auf einen gewissen Danilo, hinter dem die Dopingfahnder Giro-Sieger Danilo Di Luca vermuten. Di Luca war am Samstag, Mazzoleni bereits am Freitag vergangener Woche von der Antidoping-Kommission verhört worden. Nach Aussage von Kommissions-Chef Ettore Torri habe Mazzoleni jegliches Doping bestritten und sich "überhaupt nicht kooperativ gezeigt".
Quelle: ntv.de