Brisante 3. Fußball-Liga Mehr Arbeit für Bayerns Polizei
21.08.2008, 16:52 UhrAuf Bayerns Polizei kommt durch die neue 3. Bundesliga mehr Arbeit durch Randale in den Fußballstadien zu. Einige Vereine aus der neuen Liga verfügten über ein erhebliches Potenzial an Problemfans, das den Sicherheitskräften in Bayern mehr Risikospiele bescheren werde, sagte Innenminister Joachim Herrmann in München.
Um frühzeitig über die Aktionen von Hooligans informiert zu sein, werde die Polizei die Zahl der sogenannten szenekundigen Beamten erhöhen und künftig auch bei Spielen der 3. Liga einsetzen. "Damit rücken wir noch näher an die Problemfans heran und können auf diese entsprechend einwirken."
Brisante Begegnungen
In der neuen 3. Liga spielen mit der SpVgg Unterhaching, Wacker Burghausen, FC Bayern München II und Jahn Regensburg vier Mannschaften aus Bayern. Sie treffen unter anderem mit Vereinen wie Dynamo Dresden oder Union Berlin zusammen. "In dieser noch jungen Saison 2008/2009 haben in der 3. Liga bereits einige brisante Begegnungen mit bayerischer Beteiligung stattgefunden", sagte Herrmann. Bayernweit rechnet das Innenministerium 800 Menschen der Hooligan-Szene zu, darunter 130, die zum harten Kern der Fußball- Randalierer gehören.
Stadien keine Kampfbahnen
Gerade in den unteren Ligen komme es immer häufiger zu Ausschreitungen, sagte der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, Rainer Koch. Der DFB werde sich gewalttätigen und rassistischen Ausschreitungen mit aller Entschiedenheit entgegenstellen. "Unsere Stadien dürfen weder von Gewalttätern noch von politischen Extremisten im Gewande von Fußballfans als Kampfbahn missbraucht werden."
Für die Sicherheit in den Stadien sieht Koch die Polizei verantwortlich. Forderungen von Polizei-Gewerkschaften nach der Bezahlung der Einsätze durch die Fußballvereine wies er zurück. Allein in den vergangenen Jahren habe der DFB rund 65 Millionen Euro Steuern an den Staat bezahlt. "Sicherheit in der Gesellschaft muss von einem starken Staat garantiert werden." Einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Gewalt leisteten aber auch Fanprojekte. Koch forderte das bayerische Kultusministerium auf, die Förderung für das Fanprojekt in München zu erhöhen, um auch wichtige neuen Aufgaben wie die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund leisten zu können.
Quelle: ntv.de