BMI bewilligt weitere Million Mehr Geld für Sporthilfe
24.10.2007, 17:44 UhrDie Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) kämpft zunehmend mit finanziellen Problemen. Wie in der Diskussion des Sportausschusses des Deutschen Bundestages zum Haushaltsentwurf 2008 bekannt wurde, soll die Organisation vom Bundesinnenministerium (BMI) daher zusätzlich eine Million Euro erhalten. Der Sportausschuss-Vorsitzende Peter Danckert (SPD) begründete dies mit den aktuellen finanziellen Schwierigkeiten der DSH, ohne weitere Zahlen zu nennen. "Das Bundesfinanzministerium hat die Nachbewilligung des Geldes bereits wohlwollend akzeptiert", sagte Danckert und hob hervor, dass das Geld nicht aus dem vorgesehenen Sportförderetat genommen wird.
Über eine qualifizierte Haushaltssperre für die Verbands- und Personalförderung des Spitzensports aus Bundesmitteln wird erst am 7. November abgestimmt. Winfried Hermann, Sportsprecher der Grünen, hatte in der Tischvorlage gefordert, beim Haushaltstitel 68.411 (Zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports) die Ausgaben für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sowie für Sportfachverbände und Olympiastützpunkte zu sperren, bei denen Missstände in der Dopingbekämpfung festgestellt wurden. Hermann begründete den Antrag in der Debatte damit, dass im Zwischenbericht der "Task Force" bei drei Olympiastützpunkten und dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig "schwerwiegende Verstöße" gegen verwaltungsinterne Vorschriften konstatiert wurden.
Die abschließende Beratung zum Sportförderetat ist gleichfalls für den 7. November vorgesehen. Insgesamt sieht der Regierungsentwurf ein Ausgabe-Volumen von 125,8 Millionen Euro (2007: 108,5 Mio. Euro) vor. Darin ist die zusätzliche Million für die Sporthilfe noch nicht enthalten. Die Berichterstatter aus den Fraktionen müssen dazu im Haushaltsausschuss einen gemeinsamen Antrag stellen. Allein 13,1 Millionen Euro sollen zusätzlich für die Position "Zentrale Maßnahmen" fließen. Damit erhöht sich der Kernansatz der Spitzensportförderung von 71 Millionen Euro Bundesmittel im laufenden Jahr auf 84 Millionen Euro. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuvor einen zusätzlichen Bedarf in Höhe von 25 Millionen Euro angemeldet.
Mit einer Million Euro Steuergeldern soll erneut das Stiftungskapital der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) aufgestockt werden; zusätzlich wurde eine Million Euro für Projekte der NADA und 300.000 Euro für Dopingprävention veranschlagt. Die Ausgaben für die Antidopingforschung und Kontrollanalytik in den Labors in Köln und Kreischa werden von bisher 800.000 Euro auf 1,7 Millionen Euro gesteigert. 2,9 Millionen Euro wurden im Etat als "Entsendungskosten für Olympiamannschaften" veranschlagt. Der Sportausschuss billigte zudem die Sportfördermittel des Bundesverteidigungsministeriums in Höhe von 47 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de