"Das war dilettantisch" Meister der Fehlschüsse verpatzen WM-Probe
22.01.2021, 16:58 Uhr
Konsequent daneben - die Deutschen verloren das Rennen am Schießstand.
(Foto: AP)
"Grundsätzlich bin ich sicherlich nicht zufrieden", sagt der Biathlon-Bundestrainer nach dem 20-Kilometer-Rennen der Herren. Die Athleten sprechen von Fehlerchen, Limitierung und Dummheit. Sie hatten beim Schießen reihenweise die Scheiben verfehlt.
Arnd Peiffer war nach 20 harten Kilometern auf 1600 Meter Höhe nur noch "froh, dass ich es hinter mir habe. Es haben alle ziemlich gelitten, es war verdammt hart", sagte der 33 Jahre alte Routinier nach dem schweren Einzelrennen von Antholz erschöpft - und reichlich unzufrieden. Auf einem enttäuschenden elften Rang war der Olympiasieger bei der WM-Generalprobe bester Biathlet des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Durchwachsene Schießleistungen verhinderten knapp drei Wochen vor den Titelkämpfen in Slowenien (10. bis 21. Februar) die erhofften Topplatzierungen. Roman Rees nach zwei Fehlern und Johannes Kühn (3) verpassten beim Sieg von Alexander Loginow auf den Rängen 16 und 18 deshalb auch ganz knapp die WM-Norm.
"Grundsätzlich bin ich sicherlich nicht zufrieden", sagte Bundestrainer Mark Kirchner und sprach im ZDF von dem "einen oder anderen Fehlerchen zu viel". Das Schießen habe alle "ein bisschen limitiert". Wie auch Peiffer, der nach drei Einlagen noch auf Podiumskurs lag, dann aber zweimal daneben schoss. "Das ist auf jeden Fall ärgerlich. Beim letzten Schießen ist man nicht mehr so frisch im Kopf. Das ist aber keine Rechtfertigung", sagte er.
Auch Rees und Kühn vergaben mit jeweils einem Fehlschuss zum Abschluss die WM-Norm (einmal Top 8 oder zweimal Top 15). Beim Massenstart über 15 km am Sonntag gibt es nun die letzte Chance, sich doch noch das begehrte Ticket für Pokljuka zu sichern.
Sieger bleibt fehlerfrei
Benedikt Doll musste sich trotz zweitbester Laufzeit mit Rang 25 begnügen, weil er gleich fünfmal (!) das Ziel verfehlte. "Da war viel eigene Dummheit dabei. Es waren eher leichtsinnige Fehler, das darf mir nicht passieren. Das ärgert mich schon sehr. Läuferisch war es umso besser, aber ich konnte es nicht nutzen", haderte Doll. Richtig sauer war auch Erik Lesser, der stehend am Schluss dreimal patzte. "Das war dilettantisch, was da passiert ist", schimpfte der 32-Jährige. Auch Philipp Horn konnte sich nach seinem Fehlerfestival in der Staffel von Oberhof als 30. mit vier Schießfehlern nicht rehabilitieren.
Am Ende siegte Loginow nach fehlerfreier Leistung in 48:41,8 Minuten vor Sturla Holm Lägreid aus Norwegen (2/+58,5) und Quentin Fillon Maillet aus Frankreich (2/+1:10,6). Am Samstag stehen der Massenstart der Frauen über 12,5 km und die Männer-Staffel über 4 x 7,5 km auf dem Programm. Die Frauen-Staffel über 4 x 6 km und der Massenstart der Männer schließen die WM-Generalprobe am Sonntag ab.
Quelle: ntv.de, jwu/sid