"Entwickeln uns zu Memmen" Meyer pro Schiedsrichter
18.11.2002, 14:02 UhrNach den jüngsten Diskussionen um die Schiedsrichterleistungen in der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer eine Lanze für die Referees gebrochen.
„Wir Deutschen entwickeln uns in Sachen Schiedsrichter-Entscheidungen immer mehr zu Memmen. Es ist eine völlig falsche Fährte, die Schiedsrichter zu den Buhmännern der Nation zu machen. Wir sollten viel mehr über unsere „unfehlbaren“ Fußballer reden", schrieb der 60-Jährige in seiner Kolumne in der Aachener Zeitung ironisch.
Die Spieler müssten sich mehr auf ihr Spiel konzentrieren, Anstatt „rumzuboxen und zu stoßen". Es mangele an Achtung vor dem Anderen, der auch mit im Boot sitze. Meyer: „Stattdessen wird eine Treibjagd auf die Schiedsrichter veranstaltet. "
In die gleiche Kerbe schlug Manfred Amerell. Das Mitglied des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses bezeichnete in der SAT.1-Sendung „ran" das Verhältnis zwischen Spielern und Referees als „gestört" bezeichnet. „Der Respekt ist total abhanden gekommen. Die Akzeptanz von Entscheidungen gibt es nicht mehr. Es wird permanent protestiert und lamentiert, und die Situation können sich die Schiedsrichter nicht mehr bieten lassen", erklärte Amerell.
Unterdessen will Gerhard Mayer-Vorfelder in Gelsenkirchen mit führenden Vertretern des deutschen Fußballs über die Einführung des 4. Schiedsrichters diskutieren. Dies kündigte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag nach einem Gespräch mit Schiedsrichter-Obmann Volker Roth in Castrop-Rauxel an.
An dem „Runden Tisch“ sollen Bundesliga-Manager und -Trainer sowie Spitzenvertreter von DFB und Deutscher Fußball-Liga (DFL) teilnehmen. Sollten sich die Beteiligten auf Einführung des 4. Referees einigen, könne dies laut Mayer-Vorfelder „sehr schnell umgesetzt werden“.
Quelle: ntv.de