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Chaos in Cottbus Mitreski provoziert Rauswurf

Igor Mitreski hat mit seiner öffentlichen Kritik an Trainer Bojan Prasnikar seinen Rauswurf bei Fußball-Bundesligist Energie Cottbus provoziert und damit seinen Abschied aus der Lausitz eingeleitet. Offiziell warf der Klub den Spieler zunächst "bis auf weiteres" aus dem Bundesliga-Kader, doch nach den harten Attacken des Mazedoniers deutet alles auf einen endgültigen Bruch hin.

"Wenn sich ein Spieler nicht hundertprozentig zum Klub bekennt, dann hat eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn", sagte Manager Steffen Heidrich vom Liga-Schlusslicht. Dem 29 Jahre alten Innenverteidiger, der einen Vertrag bis 2010 in Cottbus hat, werden gute Kontakte zu russischen Klubs nachgesagt. Bei einem Verkauf von Mitreski, der zudem mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro bedacht wurde, hätte der Klub Geld für Verstärkungen des schwachen Sturms.

Mitreski selbst kann sich einen Klub-Wechsel vorstellen: "Ich habe einen Vertrag bis 2010, aber wenn ich nicht spiele, will ich weg. Wenn Manager Steffen Heidrich meint, auf der Ersatzbank sei ich für die Mannschaft am wertvollsten, soll er mich im Winter ziehen lassen. Ich habe Anfragen aus der Bundesliga, aus England und aus Russland."

Harsche Kritik am Trainer

Der Abwehrspieler hatte Prasnikar im Fachblatt kicker scharf angegriffen und dessen personelles Wechselspiel für den Absturz auf den letzten Tabellenplatz verantwortlich gemacht. "Wir verlieren zu Hause Spiel für Spiel. Immer wieder steht eine andere Mannschaft auf dem Platz. Ich kann nicht verstehen, warum", sagte Mitreski.

In der vergangenen Saison, als Energie unter Prasnikar den Abstieg verhinderte, sei die Mannschaft eine Einheit gewesen, "weil immer die gleichen Leute auf dem Platz standen. Wir waren zu Hause eine Macht, haben selbst Bayern, Hamburg und Schalke geschlagen", sagte Mitreski, der in dieser Saison erst Reservist war und dann durch eine Rote Karte in Köln zurückgeworfen wurde.

Mit seiner Reservistenrolle kam der 29-Jährige, der in der vergangenen Saison 32 Spiele bestritten hat, nicht klar: "Es ist schwer. Ich könnte die Situation akzeptieren, wenn wir gewinnen würden. Aber Energie holt keine Punkte, ist Letzter, spielt schlechter als in der vergangenen Saison, und es herrscht eine schlechte Atmosphäre in Cottbus."

Rauswurf trotz Personalsorgen

Prasnikar reagierte erbost auf das Verhalten des Spielers: "Jeder einzelne Spieler hat eine Verantwortung für die Disziplin innerhalb der Mannschaft. Kritik ist in Ordnung, wenn sie intern angesprochen wird. Wer sich so verhält, muss mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen." Heidrich blieb ebenfalls hart: "Wir treffen diese Maßnahme trotz der durch die Verletzungen von Mario Cvitanovic und Stanislaw Angelow angespannten Personallage, da wir ein solches Verhalten nicht akzeptieren können."

Energie Cottbus ist nach nur einem Sieg aus elf Spielen Tabellenletzter. Zu Hause konnten die Brandenburger in der laufenden Saison noch keine Partie gewinnen. Am Wochenende sind die Lausitzer zu Gast beim VfL Wolfsburg.

Quelle: ntv.de, Nikolaj Stobbe, sid

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