Doping-Bekämpfung fraglich Mühlegg will starten
04.11.2002, 17:16 UhrDoping-Sünder Johann Mühlegg will im November bei Einladungsrennen starten. Das teilte der vom Internationalen Ski-Verband FIS nach dem nachgewiesenen Doping-Missbrauch bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City für zwei Jahre gesperrte gebürtige Allgäuer auf seiner Internetseite an.
Allerdings war Mühlegg nach einem Einspruch der FIS schon beim Versuch gescheitert, am 31. August beim Kangaroo Hoppet in Australien zu starten. Veranstalter, die Mühlegg starten lassen, müssen mit FIS-Sanktionen rechnen.
In dieser Woche beginnen die Anhörungen zu den Fällen Mühlegg sowie der Russinnen Olda Danilowa und Larissa Lazutina. Für den 10./11. Dezember werden die Urteile erwartet. Mühlegg lässt sich vom spanischen Anwalt Marcos de Robles vertreten. Der Jurist greift die Methode an, nach der Mühlegg in Salt Lake City getestet worden war. Sie sei zu wenig entwickelt und wenig zuverlässig. „Wir müssen deshalb von einem falschen positiven Befund ausgehen“, erklärte de Robles und plädiert auf Freispruch und Aufhebung der Sanktionen.
„Die Entscheidung des Gerichts wird ein Meilenstein sein. Wir akzeptierten die Kompetenz der Richter. Sollte aber das Athleten-Trio Recht erhalten, würde es sich um einen unüberwindbaren Schlag gegen die Dopingbekämpfung handeln“, erklärte FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis. Bei einem Freispruch würde die FIS neben dem moralischen Schaden auch noch finanzielle Ansprüche vor sich haben.
Mühlegg selbst scheint alles andere als irritiert oder passiv. „Im Sommercamp in Australien hatte ich mit meinem Team die Saisonvorbereitung gestartet und neues Material getestet", teilt Mühlegg mit und gibt sich optimistisch: „Ich erwarte einen für mich positiven des CAS zu den mir angehängten Vorwürfen."
Quelle: ntv.de