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Der ewige Zweite endlich Erster? Murray greift nach den Sternen

Andy Murray hat Großbritannien erobert - jetzt soll New York folgen.

Andy Murray hat Großbritannien erobert - jetzt soll New York folgen.

(Foto: dpa)

Andy Murray hat mit dem Olympiasieg sein Image als ewiger Zweiter abgelegt und sich in die Herzen der Briten gespielt. Bei den US Open will Großbritanniens neuer Lieblings-Schotte nun nachlegen und endlich sein erstes Grand-Slam-Turnier gewinnen.

An namhafter Unterstützung wird es Andy Murray nicht fehlen, wenn er am Montag im verspäteten Finale der US Open seine "Mission impossible" endlich zu einem triumphalen Ende bringen will. James-Bond-Darsteller Sean Connery und Trainer Alex Ferguson vom Fußball-Traditionsklub Manchester United wollen ihrem schottischen Landsmann als Edelfans auf der Tribüne des Arthur-Ashe-Stadiums die Daumen drücken. Gegner wird dabei entweder der topgesetzte Novak Djokovic (Serbien) oder der Spanier David Ferrer sein, die ihr abgebrochenes Semifinale wegen einer witterungsbedingten Verschiebung erst am Sonntagmittag Ortszeit fortsetzen konnten.

Edelfan auf der Tribüne: Sean Connery drückte seinem schottischen Landsmann die Daumen. Mit Erfolg.

Edelfan auf der Tribüne: Sean Connery drückte seinem schottischen Landsmann die Daumen. Mit Erfolg.

(Foto: REUTERS)

Bereits bei Murrays Halbfinalsieg in der Windlotterie von New York gegen den Tschechen Tomas Berdych (5:7, 6:2, 6:1, 7:6) brachten Connery und Ferguson dem Olympiasieger Glück. Und das 007/ManU-Gespann war so begeistert von Murray, das es die anschließende Pressekonferenz regelrecht stürmte. "Es war das erste Mal, dass ich Sir Alex und Sir Sean getroffen habe. Es ist toll, ihre Unterstützung zu haben", sagte der 25-jährige Murray sichtlich bewegt.

Immenses Vertrauen in den ewigen Zweiten

Vielleicht haben die drei stolzen Schotten im kleinen Kreis dann nochmal über die Highlander-Saga gesprochen - getreu dem Motto: Es kann nur einen geben, der den Titel von Flushing Meadows samt Preisgeld in Höhe von 1,9 Millionen Dollar gewinnt. Das allgemeine Vertrauen in Murray ist jedenfalls immens gestiegen, seitdem er durch den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London das Image des ewigen Zweiten abgelegt hatte.

Jetzt will der 1,90-Meter-Schlaks mit der Reibeisenstimme auf der großen Grand-Slam-Bühne nachlegen. "Ich werde alles versuchen. Aber ich weiß", meinte Murray, "wie schwer es ist, solche Turniere zu gewinnen." Das kann man wohl sagen. Seine bisherigen vier Major-Finals hat der Wimbledonfinalist von 2012 allesamt verloren. Nur einer hat in der Open-Ära die gleiche vernichtende Bilanz: Murrays Coach Ivan Lendl.

Stimmung kippt ins Positive

Der Weltranglistenvierte, der dank seins Finaleinzugs in Flushing Meadows im Ranking einen Platz gutmachen wird, könnte mit einem Triumph im größten Tennis-Stadion der Welt eine 76-jährige Durststrecke beenden: Als letzter Brite hatte Fred Perry 1936 einen Major-Titel gewonnen. Doch ausgerechnet die letzte britische Grand-Slam-Siegerin Virginia Wade (1977) hatte noch bei den French Open im Frühjahr kein gutes Haar an Murray gelassen und ihn als "Drama Queen" beschimpft.

Erst das Wimbledon-Turnier änderte die Stimmung im Königreich grundlegend. Murray, bei schlechten Ergebnissen gerne als "der Schotte" verspottet, brach den Bann und zog als erster Brite seit 74 Jahren ins Finale des wichtigsten Tennisturniers der Welt ein. Zum Triumph auf dem heiligen Rasen reichte es gegen Roger Federer (Schweiz) zwar wieder nicht. Doch Murray eroberte die Herzen der Insulaner mit seiner tränenreichen Rede im Sturm. Nun will er auch New York erobern.

Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, sid

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