Handball-Weltverband in Nöten Mustafa: Kann alles belegen
09.02.2009, 17:38 UhrHassan Moustafa, Präsident des Handball-Weltverbandes IHF, hat im Zusammenhang mit Untreue-Verdächtigungen gegen sich und den Verband volle Transparenz zugesichert. Er wolle nachweisen, wie das als Zuschuss der IHF für die Ausrichtung der Männer-WM 1999 in Ägypten gezahlte Geld verwendet worden ist, sagte der Ägypter in Basel. "Ich kann alles belegen", behauptete Moustafa.
Am Rande der WM in Kroatien hatte Generalsekretär Peter Mühlematter öffentlich gemacht, dass die Staatsanwaltschaft Basel im Zusammenhang mit dem Weltverband und ihrem Präsidenten wegen des "Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung" ermittelt. Nach Aussage von Moustafa sowie der Geschäftsführer Christoph Geissler und Ekke Hoffmann war die Staatsanwaltschaft noch nicht bei dem Verband.
Wo ist das Geld geblieben?
Aufgeklärt werden soll der Verbleib von Zuschüssen in Höhe von damals 1,6 Millionen Schweizer Franken, die die IHF 1999 an den WM- Ausrichter Ägypten gezahlt hat. Chef des Organisationskomitees und des Ägyptischen Handball-Verbandes (EHF) war in Personal-Union der jetzige IHF-Präsident Moustafa.
Er wolle den Beweis antreten, wie der EHF das Geld verwendet habe, erklärte Moustafa. Nach Recherchen des "Spiegel" hatte der Weltverband das Geld auf ein Konto in Frankreich überwiesen - und nicht an den ägyptischen Verband. "Der ägyptische Staat hätte das Geld vereinnahmt, wenn es in einer Summe überwiesen worden wäre", erklärte Moustafa.
Unter anderem wegen des undurchsichtigen Finanzgebarens hatte Mühlematter den IHF-Chef zum Rücktritt aufgefordert. Auf einer Sitzung des 15-köpfigen IHF-Rates hatte der Schweizer den Council-Mitgliedern nach eigener Aussage Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt. Der Rat hatte diese Belege jedoch mehrheitlich nicht für ausreichend gehalten und dem Präsidenten sowie seinem Schatzmeister Miguel Roca (Spanien) das Vertrauen ausgesprochen. "Nicht unerwartet hat der Rat Moustafa eine Carte blanche ausgestellt", meinte Mühlematter, der einen vom Council geforderten Rücktritt abgelehnt hatte. Nun will der Ägypter die vom Schweizer vorgelegten Dokumente in der Geschäftsstelle öffentlich zugänglich machen "Ich ermögliche die Einsicht in alle Dokumente", sagte Moustafa.
Quelle: ntv.de