Die Seattle Seahawks schlagen die favorisierten Philadelphia Eagles, weil ein Rekord zu wenig ist und einer, der aussortiert schien, groß aufspielt. Die letzten Sekunden sind spektakulär.

Dank eines spektakulären Touchdowns und einer Interception Sekunden vor dem Ende haben die Seattle Seahawks in der NFL ihr Heimspiel gegen die favorisierten Philadelphia Eagles gewonnen. Angeführt von Quarterback Drew Lock, der unerwartet spielen durfte, holten die Gastgeber ein 20:17. Zuvor hatte Seattle fünf von sechs Spielen verloren. Für Philadelphia war es erst die vierte Niederlage der Saison, allerdings die dritte in Serie. Das Team musste deswegen die Führung in der NFC an die San Francisco 49ers abgeben und rutschte auch in der NFC East hinter die Dallas Cowboys auf Rang zwei.

Seattle hat durch den Sieg dagegen weiter die Chance auf die Playoff-Teilnahme - dank des Touchdowns von Jaxon Smith-Njigba 28 Sekunden vor Schluss, dem abgefangenen Pass von Julian Love 22 Sekunden danach und der Nervenstärke von Spielmacher Lock. Der hatte seit seinem Wechsel von den Denver Broncos hinter Geno Smith nur den Ersatzmann geben dürfen und am Spieltag von seinem Einsatz gegen die Eagles erfahren. "Das fühlt sich so gut an. Es ist lange her", sagte Lock mit feuchten Augen im TV-Interview bei ESPN. An die Ansage vor dem entscheidenden Touchdown werde er sich "für den Rest meines Lebens" erinnern. "Du fragst dich in all der Zeit schon, ob du es noch drauf hast, ob du noch der Richtige bist. Das bedeutet viel", sagte er.

Hurts produziert Rekord

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Der entscheidende Drive, der mit dem siegbringenden Touchdown endete, begann für Lock mit einem Fuß in der eigenen Endzone. Den vorentscheidenden Raumgewinn brachte ein spektakulärer Spielzug, in dem Lock seinen Star-Receiver DK Metcalf für 34 Yards Raumgewinn fand - weil Metcalf den Ball unter höchster Bedrängung im Sprung sicherte. Die Eagles kamen noch einmal in Ballbesitz, einen Verzweiflungswurf über das halbe Feld von Quarterback Jalen Hurts fing Seattles Julian Love ab. Wenige Minuten zuvor hatte Love sein Team im Spiel gehalten, als er einen langen Pass von Hurts in der eigenen Endzone abgefangen hatte.

Hurts, der die Eagles in der vergangenen Saison in der Super Bowl geführt hatte, reiste nach einer Erkrankung getrennt von seinen Mannschaftskameraden in einem Privatjet nach Seattle, erst kurz vor Spielbeginn war klar, dass der Spielmacher überhaupt würde spielen können. Und Hurts wirkte tatsächlich geschwächt, drei Viertel lang sah es aber so aus, als würde seine Leistung zum Sieg für den Favoriten reichen. Zwei lange Scoring Drives krönte er persönlich mit zwei kurzen Touchdownläufen über ein und drei Yards. Mit nun 14 Rushing Touchdowns stellte der 25-Jährige damit den Rekord von Cam Newton über die meisten von einem Quarterback in einer Saison erlaufenen Touchdowns ein.