Null-Punkte-Tänzerin "Raygun" Nach Spott und Hass: Umstrittener Olympia-Star beendet Karriere
07.11.2024, 13:19 Uhr Artikel anhören
Die Performance von Rachael "Raygun" Gunn war auf jeden Fall besonders.
(Foto: IMAGO/AAP)
Ihr Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris sorgt für Häme und Spott im Netz, nun zieht Rachael "Raygun" Gunn Konsequenzen. Die 37-jährige Australierin beendet ihre Karriere als Breakerin. Ihren Auftritt in Paris bewertete die Jury damals mit null Punkten.
Mit ihrem Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris wurde Breakdancerin Rachael Gunn über Nacht weltweit bekannt. Die Reaktionen auf ihre Darbietung fielen aber höchst unterschiedlich aus. Aus diesem Grund erklärte sie nun das Ende ihrer Wettkampf-Karriere. "Ich wollte eigentlich weiter bei Wettkämpfen antreten, aber das ist für mich jetzt sehr schwierig geworden", sagte "Raygun" dem australischen Radiosender "2DayFM". Die ganzen Nebengeräusche rund um ihren Olympia-Auftritt hätten sie sehr "traurig" gemacht, erklärte die 37-Jährige.
"Tanzen macht so viel Spaß und gibt dir ein gutes Gefühl. Ich finde nicht, dass sich Menschen für die Art, wie sie tanzen, schlecht fühlen sollten. Ich werde weiter tanzen und ich werde weiter breaken. Aber das werde ich in meinem Wohnzimmer mit meinem Partner tun", verabschiedete sich Gunn von der öffentlichen Bühne. Nach ihrem Olympia-Auftritt habe sie einfach "keine Kontrolle" mehr darüber gehabt, wie sie von anderen Menschen betrachtet wurde. Weitere öffentliche Bühnen will sie nun meiden, weil sie das Gefühl haben würde, ständig und ganz genau beobachtet zu werden. "Die Leute würden es filmen und alles online stellen", sagte sie.
Die Amateur-Breakerin war bei den Spielen nach einer kuriosen Performance in der ersten Runde ausgeschieden. Ihren Auftritt bewertete die Jury damals mit null Punkten. Anschließend waren Teile der Show millionenfach im Internet geteilt worden, Gunn sah sich mit zahlreichen hämischen und abschätzigen Kommentaren konfrontiert, auch hielten einige ihren Auftritt für eine Inszenierung. "Es ist immer noch surreal. Die Verschwörungstheorien waren total wild und es war sehr verstörend, da ich das Gefühl hatte, keine Kontrolle darüber zu haben, für wen die Menschen mich halten", sagte Gunn: "Aber ich bleibe beim Positiven. Es gab auch viele sehr liebevolle Dinge, die Menschen geschrieben haben. Daran halte ich mich fest."
Gunns Kritiker fuhren teils schwere Geschütze auf und überschütteten sie in den sozialen Medien mit Hass-Kommentaren. Dazu wurde eine Petition ins Leben gerufen, in der eine öffentliche Entschuldigung von ihr gefordert wurde. Gunn wurde unter anderem vorgeworfen, sie hätte anderen australischen Breakern den Olympia-Startplatz weggenommen und Paris bewusst als Bühne für ihre Selbstdarstellung genutzt.
Quelle: ntv.de, tno/sport.de/sid