Erste Stellungnahme nach Olympia Australische Breakerin "Raygun" nennt Hass "niederschmetternd"

Mit null Punkten war die 36-Jährige die schlechteste der 16 Teilnehmerinnen.

Mit null Punkten war die 36-Jährige die schlechteste der 16 Teilnehmerinnen.

(Foto: IMAGO/AAP)

Nach ihrem Auftritt bei Olympia wird die Breakdancerin Rachael Gunn zur Lachnummer in sozialen Medien. Für ihre "känguruhafte" Performance erntet die 36-Jährige massenhaft Gespött. Auf Instagram beteuert Gunn nun, sich für ihren Auftritt "den Hintern aufgerissen zu haben".

Die australische Breakdancerin Rachael Gunn, die bei den Olympischen Spielen in Paris mit ihren besonderen Bewegungen schnell ein Internet-Phänomen wurde, hat sich enttäuscht über den folgenden Hass im Netz geäußert. In einem Instagram-Video sagte die 36-Jährige, dass die Reaktionen, mit denen sie konfrontiert wurde, "ziemlich verheerend" gewesen seien. "Ich bin froh, dass ich in der Lage war, etwas Freude in euer Leben zu bringen", sagte Gunn. "Mir war nicht klar, dass das auch die Tür zu so viel Hass öffnen würde." Das sei niederschmetternd gewesen.

Den Wettbewerb habe sie sehr ernst genommen, fuhr sie in ihrem Video fort. "Ich habe mir den Hintern aufgerissen, um mich auf die Olympischen Spiele vorzubereiten, und ich habe wirklich alles gegeben."

Nach den Sommerspielen wird von Rachael Gunn in sportlicher Hinsicht wenig in Erinnerung bleiben. Und doch wurde die Australierin bei der olympischen Breaking-Premiere zum Internet-Star. Mit null Punkten war die 36-Jährige die schlechteste der 16 Teilnehmerinnen - und auch das Internet amüsierte sich über ihren recht ungewöhnlichen und simplen Stil. Ein X-User schrieb über ihre Darbietung: "Es ist schon erstaunlich, dass sie es zu Olympia geschafft. Habt ihr in Australien keine bessere?"

"Ich mach' mein Ding"

Gunn wälzte sich bei ihrem Auftritt auf dem Boden und hüpfte wie ein Känguru. Die Wertung der Jury nahm sie gelassen hin. "Alle meine Bewegungen sind Originale. Kreativität ist mir sehr wichtig und deshalb versuche ich, da draußen meine Kunst zu zeigen", sagte Gunn. "Manchmal spricht es die Jury an, manchmal nicht. Ich mach' mein Ding und es ist Kunst. Darum geht es."

Mit ihren 36 Jahren ist sie fast doppelt so alt wie viele ihrer Konkurrentinnen. In ihrer Heimat ist sie Wissenschaftlerin und hält Vorlesungen. "Vor einem Jahr glaubten mir viele meiner Studenten nicht, dass ich für Olympia trainiere. Sie waren ziemlich schockiert, als sie dann meinen Namen bei Google eingegeben und gesehen haben, dass ich qualifiziert war", sagte Gunn.

Das australische Olympia-Team (AOC) verurteilte eine anonyme Online-Petition, in der Gunn angegriffen werde, als "ärgerlich, irreführend und schikanierend." Gunn sei einfach eine Athletin, die an der Qualifikationsveranstaltung teilgenommen und diese gewonnen habe.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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